Arbeitnehmer lehnen unethisches Verhalten ab

Arbeitgeber, die fürchten, dass ihre Mitarbeiter mehr Zeit mit Intrigen als mit der Arbeit verbringen, können aufatmen. Vorausgesetzt, ihre Angestellten sagen immer die Wahrheit.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Sich mit fremden Federn schmücken? Den lieben Kollegen eine fiese Falle stellen? Den Vorgesetzen beim Chef anschwärzen und so die eigenen Chancen auf den Job erhöhen? Wenn man einer internationalen Umfrage des Jobportals Monster glauben darf, dann werden sich die meisten Angestellten in Deutschland bei diesen Gedanken empört abwenden. Denn nur sechs Prozent von ihnen haben keine Skrupel für den beruflichen Erfolg auch mal zu betrügen. Vier Prozent wären sogar bereit, nicht nur gegen die Unternehmensrichtlinien, sondern auch gegen Gesetze zu verstoßen, wenn es der Karriere dienlich ist.

Der Rest lehnt unethisches Verhalten auch im Beruf rigoros ab. Oder behauptet das zumindest. Schließlich ist eine gute Tarnung ja die beste Verteidigung. Ähnlich äußern sich übrigens nur die Arbeitnehmer in Mexico. Auch sie legen in der Umfrage die Messlatte für die Moral im Büro sehr hoch. Doch auch in den anderen Ländern muss man sich beim Gang ins Büro nicht vor jedem Kollegen fürchten: Insgesamt lehnen 86 Prozent der 4.500 weltweit Befragten unethisches Verhalten im Job ab.

Negative Spitzenreiter sind die Arbeitnehmer in den Niederlanden: hier gaben zwölf Prozent der Befragten zu, dass sie auch vor eher fragwürdigen Mitteln nicht zurückschrecken, falls diese der Karriere dienen. Vielleicht sind die Arbeitnehmer in den Niederlanden bei der Umfrage aber auch einfach nur die ehrlichsten gewesen, denn hierzulande bekommt inzwischen in fast jedem Unternehmen der neue Mitarbeiter ein dickes Buch mit "Werten" und "Visionen" der Firma. Gegenseitige Achtung und Fairness werden da fast immer gefordert und in der Praxis nur selten gelebt. (masi)