Bewerbungstipps für ältere Arbeitnehmer

Auch für ältere Bewerber gilt die Devise: "Wer sich als Pfannkuchen verkauft, wird auch als Pfannkuchen gegessen." Soll heißen: Seien Sie selbstbewusst und machen Sie ihrem potenziellen Arbeitgeber klar, was Sie drauf haben und warum Sie eine Verstärkung für ihn sind.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Ungeachtet des Fachkräftemangels tun sich ältere Arbeitnehmer häufig schwer, sich beruflich zu verändern oder – wenn sie arbeitslos sind – einen neuen Job zu finden. Oftmals treffen sie auf Vorurteile bei den Arbeitgebern, zuweilen aber stellen sie selbst ihr Licht unter den Scheffel. Wichtig ist, dass sich ältere Arbeitnehmer selbstbewusst und im Vertrauen auf ihre Kompetenzen und Fähigkeiten darstellen. Denn auch für sie gilt: "Wer sich als Pfannkuchen verkauft, der wird auch als Pfannkuchen gegessen."

Im Folgenden haben wir einige "Do´s" und "Don´ts" aufgelistet, die ältere Arbeitnehmer bei ihrer Stellensuche bzw. beim Gespräch mit dem potenziellen Arbeitgeber beachten sollten.

Bewerbungshelfer Winkler: "Alter ist niemals ein Argument."

(Bild: jova-nova.com)

1. Sprechen Sie nicht über Ihr Alter, sondern von den Erfahrungen, die Sie vorweisen können. Nennen Sie besondere Kompetenzen und konkrete Projekte, die Sie erfolgreich geleitet haben oder an denen Sie maßgeblich beteiligt waren. Der Berater Gerhard Winkler aus Berlin sagt: "Alter ist nie ein Argument." Genauso wenig, wie ein Arbeitgeber jemanden einstellt, nur weil dieser jung ist, lehnt er jemanden ab, nur weil er alt ist. Vor allem sollten Sie nicht versuchen, das eigene Alter schön zu reden. "Schreiben Sie bloß nicht: Ich bin 50 Jahre jung. Das ist lächerlich", warnt die Münchener Karriereberaterin Madeleine Leitner.

2. Entschuldigen Sie sich nicht für Ihr Alter, sondern geben Sie sich selbstbewusst. Wichtig: Machen Sie sich zu Beginn Ihrer Stellensuche erst einmal selber klar, was Sie wirklich gut können und was Ihre Stärken sind, nicht nur in fachlicher Hinsicht. Vor allem sollten sie in der Kommunikation mit dem potenziellen Arbeitgeber nicht versuchen, auf der Mitleidsschiene daher zu kommen. Wer jammert oder verbittert wirkt, der kickt sich selbst aus dem Rennen. So jemanden will niemand im Team haben.

3. Fassen Sie sich kurz, auch und gerade im Lebenslauf. Ein langer Lebenslauf schreckt oftmals ab. Gerade ältere Bewerber neigen dazu, alles in den Lebenslauf hineinzupacken, was ihnen einfällt. Doch auch hier gilt: Weniger ist oftmals mehr. Überlegen Sie sich im Vorfeld, was für den Job, auf den Sie sich bewerben, wichtig ist und konzentrieren Sie sich im Lebenslauf auf die Auflistung der Erfahrungen und Kompetenzen, die dafür interessant und relevant sind. (Die einzelnen beruflichen Stationen müssen Sie natürlich lückenlos auflisten.)

4. Auch eine Verschlechterung kann eine Verbesserung sein. Wenn Sie darauf fixiert sind, mindestens einen genauso gut dotierten und in der Firmenhierarchie positionierten Job zu bekommen wie bisher, können Sie vermutlich lange suchen. Sie sollten zu Abstrichen bereit sein, auch beim Einkommen. Berater Winkler: "Immer wenn Sie Angst haben, dass Sie sich verschlechtern, überlegen Sie: Was ist die Alternative?" Zu groß allerdings sollte Ihre Abstiegs-Bereitschaft auch nicht sein. Wenn sich ein ehemaliger Abteilungsleiter auf einen Sachbearbeiterposten bewirbt, schöpft der Personalchef womöglich den Verdacht, dass da etwas faul sein könnte. Verkaufen Sie sich nicht unter Wert!

5. Bei vielen Personalern kursiert noch immer das Vorurteil, ältere Menschen seien weniger lernwillig und lernfähig als jüngere. Dem sollten Sie klar und energisch entgegenwirken. Machen Sie deutlich, dass Sie bereit und willens sind, sich weiterzubilden. Aber seien Sie sich klar: Ein Unternehmen ist keine Volkshochschule. Bewerbungscoach Heiko Lüdemann: "Die Firmen suchen jemanden, der den Job macht und kann." Und nicht jemanden, der dies erst noch lernen will. Aber wer zeigen kann, dass er noch eine Fremdsprache gelernt, einen Computer-Kurs erfolgreich besucht oder aber auch dabei ist, ein Musikinstrument spielen zu lernen, der hat sicher einen Pluspunkt. (Marzena Sicking) / (map)
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