Billig, aber legal?

Seite 6: Gebraucht macht glücklich?

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Gebraucht macht glücklich?

Wie bei vielen Dingen gilt auch bei Software, dass man durch Gebrauchtkäufe manchen Euro sparen kann. Der rechtlich heiß umstrittene Erwerb herausgelöster Softwarelizenzen aus Volumenverträgen, der besonders in den letzten Jahren Gerichte und Medien beschäftigt hat [2], kommt für private PC-Nutzer normalerweise nicht in Betracht, sondern hier geht es eher darum, Retail-, System-Builder- oder auch OEM-Versionen aus zweiter Hand zu kaufen, die beispielsweise bei eBay in unübersehbarer Vielfalt angeboten werden [3].

Gewisse Risiken geht jeder ein, der Gebrauchtes online und meist gegen Vorkasse erwirbt – speziell dann, wenn der Verkäufer nicht als Unternehmer im Sinne des BGB handelt und somit formularmäßig die gesetzliche Gewährleistung ausschließen darf. Beim Kauf von Windows-Exemplaren kommt noch der Umstand hinzu, dass es sich um aktivierungsbedürftige Software handelt. Die hübscheste Verpackung und ein noch so überzeugend aussehender Datenträger helfen dann nichts, wenn Microsoft dem Nutzer erst online und dann vielleicht auch noch telefonisch die Aktivierung verweigert [4]. Auch die erwähnten Probleme in Bezug auf Fälschungen und selbst zusammenkombinierte Bastel-Windows-Exemplare bilden ein besonders hohes Risiko bei Gebrauchtkäufen.

Andererseits lässt sich etwa bei eBay bisweilen für 35 Euro eine Windows XP Home Edition ergattern – wobei der ("private") Verkäufer zumindest im Auktionstext ausdrücklich beteuert, diese lasse sich auf jedem PC installieren. "Gewerbliche" Anbieter, die als Unternehmer im Sinne des BGB handeln, können auch bei eBay kaum Sensationspreise machen. Gebrauchte System-Builder-Pakete von XP Home etwa liegen auch dort noch um 60 Euro.