Die größten Investitionshemmnisse für Unternehmen

Der Fachkräftemangel beherrscht zwar die Schlagzeilen, doch die größten Bremsen für die Weiterentwicklung von Unternehmen liegen woanders. Vor allem die Bürokratie hemmt die Innovation.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Die Unternehmen in Deutschland haben zwar mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen, doch so groß, wie manche Schlagzeilen glauben machen, ist das Problem gar nicht. Tatsächlich ist die überbordende Bürokratie eine viel größere Gefahr für die innovative Entwicklung der Unternehmen. Das hat eine Umfrage der Verbände "Die Familienunternehmer-ASU" und "Die Jungen Unternehmer-BJU" in Zusammenarbeit mit der "Wirtschaftswoche" ergeben.

Die Unberechenbarkeit von Finanz- und Wirtschaftspolitik stellt für Unternehmen demnach das größte Problem bzw. Investitionshemmnis dar. Auch die Bürokratielasten und die administrative Überregulierung hindert 35 Prozent der Firmen daran, sich so zu entwickeln, wie geplant. Erst an dritter Stelle folgt der Fachkräftemangel, der für 29 Prozent ein Problem bei der Unternehmensentwicklung darstellt. Die meisten der Befragten haben sich frühzeitig auf diese Herausforderung eingestellt und reagieren mit der verstärkten Beschäftigung älter Mitarbeiter auf die demografische Entwicklung in der Bevölkerung. Bei fast zwei Drittel der befragten Unternehmen liegt der Anteil der Mitarbeiter im Alter von 55 bis 65 Jahren bei mehr als fünf Prozent.

Die Schwierigkeiten kommen hier wieder von der politischen Seite: Arbeitsrechtliche Regulierungen (21 Prozent) und die Höhe der Abgabe- und Steuerlast (20 bzw. 19 Prozent) machen vielen Unternehmen zu schaffen. Eine Kreditklemme oder ein Eigenkapitalmangel erweist sich nur für 12 bzw. 11 Prozent der Befragten als echtes Praxis-Problem. Hier berichtet die Mehrheit sogar von einer positiven Entwicklung: 93 Prozent der Befragten Firmen hat derzeit keine, konstante oder sogar sinkende Kreditkosten.

Insgesamt beurteilen die befragten Firmen die aktuelle Lage durchaus positiv. 58 Prozent wollen die Zahl der Arbeitsplätze in ihrem Unternehmen konstant halten, 35 Prozent planen sogar eine Erhöhung. Nur fünf Prozent der Befragten rechnen damit, Personal entlassen zu müssen. 59 Prozent der Firmen gaben an, derzeit offene Stellen zu haben. (gs)
(masi)