Geld ist nicht alles

Würden Sie noch arbeiten, wenn Sie finanziell voll abgesichert wären? Falls Sie ein Freelancer aus der IT-Branche sind, lautet die Antwort vermutlich "Ja".

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wenn alles gut läuft, bringt der Job nicht nur Geld, sondern auch Bestätigung, Anerkennung und eröffnet uns neue Horizonte. Für Freiberufler in IT und Engineering scheint die Rechnung aufzugehen, denn für sie ist der Job viel mehr als nur ein Mittel zur Geldbeschaffung, wie eine aktuelle Umfrage der Personalagentur Gulp zeigt. Sie baten die Befragten sich vorzustellen, sie hätten genug Geld auf dem Konto, um nie wieder arbeiten zu müssen. Würden sie es dann trotzdem noch tun?

Ja! Überragende 83 Prozent können sich nicht vorstellen, für den Rest ihres Lebens die Füße hochzulegen und sich mit dem Geld eine schöne Zeit zu machen. 27 Prozent der Selbstständigen würden sich genauso wie bisher bei ihrer Arbeit engagieren. 56 Prozent würden deutlich reduzieren, aber trotzdem noch ein wenig arbeiten.

Allerdings bedeutet das auch, dass sich die Zahl derer, die gar nicht mehr arbeiten würden, wenn genug Geld vorhanden wäre, in den letzten Jahren fast verdoppelt hat. Denn 2008 wurde die gleiche Frage schon mal gestellt und damals gaben 40 Prozent an, weiterhin voll arbeiten zu wollen und 51 Prozent wollten sich hin und wieder beruflich engagieren. Damals konnten sich also nur 9 Prozent der Selbstständigen vorstellen, prima ohne Arbeit leben zu können, jetzt sind es 17 Prozent. Doch nicht alle der Befragten würden weiterarbeiten, weil die Tätigkeit soviel Spaß macht. Viele wollen einen Fuß in der Tür behalten, für den Fall, dass das Geld eines Tages doch alle sein sollte.

Trotzdem: Bei Freiberuflern ist der Anteil der Menschen, die ihren Beruf auch als Berufung sehen und nicht das Gefühl haben, mit dem Job wertvolle Lebenszeit zu verkaufen, deutlich höher als bei Festangestellten. Denn im Gegensatz zu diesen können sie unangenehmen "Vorgesetzten" schnell aus dem Weg gehen. Ist der Kunde unangenehm oder passt das Umfeld nicht, kann der Freiberufler den Auftrag ablehnen oder sich die Strapazen entsprechend gut entlohnen lassen. Vorausgesetzt, er oder sie gehört zu denen, bei denen es gut läuft und die nicht um jeden Auftrag kämpfen müssen. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)