Handel bangt um Weihnachtsgeschäft

Die Stimmung der Unternehmer ist gut, doch um die Verbraucher macht man sich sorgen: der Handel befürchtet, dass wegen der Schuldenkrise die Kaufbereitschaft sinkt.

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Von
  • Marzena Sicking

Weihnachten ist ein Fest und zwar ganz besonders für den Handel: Im Dezember erreicht die Kaufbereitschaft der Konsumenten jedes Jahr neue Rekordhöhen. Doch in diesem Jahr, so die Befürchtung des Handels, könnte die Schuldenkrise ihnen das Geschäft versauen. Denn die eingetrübten Konjunkturaussichten und die ständigen negativen Schlagzeilen zur Schuldenkrise wirken sich negativ auf die Kaufbereitschaft der Verbraucher aus – und das trotz gestiegener Einkommen und gesunkener Arbeitslosigkeit.

So gehen laut einer aktuellen DIHK-Umfrage zwei Drittel der Händler davon aus, dass die Konsumlust im Dezember gedämpft sein wird und haben ihre Erwartungen heruntergeschraubt. 60 Prozent erwarten einen leichten Rückgang der Kaufbereitschaft, acht Prozent gehen sogar von starken Einbrüchen aus.

Wirklich berechenbar ist die Situation nicht, denn die tatsächliche wirtschaftliche Lage der Kunden ist hervorragend. Wenn sich die Schuldenkrise weiter zuspitzt, dürfte die Angst vor einer erneuten Wirtschaftskrise dennoch negative Auswirkungen haben. Wenn es gut läuft, so die Schätzung der Analysten, werde sich das Weihnachtsgeschäft etwa auf Vorjahresniveau bewegen. Neue Rekorde seien bei den Umsätzer aber eher nicht zu erwarten.

Immerhin 34 Prozent der Händler gehen für die kommenden Monate noch von einer weiteren Verbesserung ihrer Geschäftslage aus, im Frühjahr 2011 rechneten noch 50 Prozent mit Umsatzsteigerungen. 22 Prozent sind bereit, weitere Mitarbeiter einstellen – im März waren es noch 41 Prozent. 57 Prozent rechnen im Weihnachtsgeschäft mit den gleichen Umsätzen wie im vergangenen Jahr, 31 Prozent erwarten trotz der eingetrübten Stimmung bei den Konsumenten noch eine Steigerung. Zwölf Prozent gehen von einem Rückgang aus.

Entspannen können sich vor allem Händler, die ihre Waren im Internet anbieten, am Besten auch noch Unterhaltungselektronik. Das Online-Geschäft gilt als eine Art krisensicherer Motor: 67 Prozent der befragten Händler erwarten, dass diese Vertriebsform weiter zulegt und dem stationären Handel weitere Marktanteile abnehmen wird. Von den Händlern, die bereits online aktiv sind, erwarten 54 Prozent eine Verbesserung der Geschäftslage in den nächsten Monaten. Wenig überraschend: Der Handel geht davon aus, dass auch in diesem Jahr vor allem Flachbildschirme, Smartphones und andere elektronische Geräte besonders gut laufen werden.

(masi)