Positives Arbeitsklima nur in 52 Prozent der Unternehmen

Wenn die Bezahlung stimmt, rücken andere Dinge in den Vordergrund. Vor allem das positive Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten entscheiden dann über die Loyalität der Mitarbeiter.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Wer genug Geld verdient, um halbwegs sorgenfrei Leben zu können, schielt bei den Qualitäten des Arbeitgebers nicht mehr auf den Gehaltszettel. Dann treten andere Dinge in den Vordergrund und zwar hauptsächlich die, die man mit Geld nicht kaufen kann.

So gaben bei einer Umfrage der Krankenkasse Barmer GEK rund 72 Prozent der Arbeitnehmer an, das Betriebsklima sei ihnen am Wichtigsten, wenn es um die Zufriedenheit im Beruf geht. Erst an zweiter Stelle wurde mit 35 Prozent die leistungsgerechte Bezahlung genannt. Wenn man die bisherigen und zahlreichen Umfragen zum Thema Zufriedenheit im Beruf betrachtet, kann man aber davon ausgehen, dass sich die Mehrheit der Befragten gut bezahlt fühlt. Ist das nämlich nicht der Fall, landet das Thema Geld sofort wieder auf Platz 1. Gesundheitsschutz oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen bei der Zufriedenheit im Job laut dieser Umfrage hingegen nur eine untergeordnete Rolle.

Flankiert werden diese Aussagen von den Ergebnissen einer Umfrage der Online-Jobbörse StepStone. Demnach empfinden 52 Prozent der Fach- und Führungskräfte das Arbeitsklima in ihrem Unternehmen als positiv. 17 Prozent davon sind sogar derart zufrieden, dass sie sich nach eigener Aussage dadurch jeden Tag neu motiviert fühlen. Ambitionen, sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen, haben diese Mitarbeiter nicht.

Man kann allerdings auch die andere Seite der Medaille betrachten und dann ist es um das Betriebsklima in deutschen Unternehmen gar nicht mehr so gut bestellt: 48 Prozent der Befragten empfinden die Atmosphäre an ihrem derzeitigen Arbeitsplatz als eher schlecht und enttäuschend. Für Arbeitgeber ein alarmierendes Ergebnis: Wer sich an seinem Arbeitsplatz nicht wohl fühl, lässt sich auch kaum zu Höchstleistungen motivieren. Im besten Fall betreiben diese Mitarbeiter "Dienst nach Vorschrift", im schlimmsten Fall haben sie bereits innerlich gekündigt und rächen sich für die schlechte Arbeitsatmosphäre in dem sie nur Däumchen drehen.

Weiteres Ergebnis der aktuellen Umfrage: Entweder herrscht in den Unternehmen in unseren Nachbarländern ein besseres Betriebsklima oder die Mitarbeiter sind dort nicht so anspruchsvoll. In Norwegen und Frankreich sind mit 81 beziehungsweise 76 Prozent jedenfalls überraschend viele der befragten Fach- und Führungskräfte mit dem Arbeitsklima zufrieden und auch in Schweden und den Niederlanden äußerten sich zwei Drittel der Befragten positiv. (masi)