Was IT-/Engineering-Freelancer verdienen

Der Großteil der IT-/Engineering-Freelancer verlangt über 70 Euro Honorar pro Stunde und ist pro Monat rund 18 Tage im Projekteinsatz. Das hat eine aktuelle Umfrage ergeben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Nur ein Drittel der Selbstständigen im IT-/Engineering-Bereich arbeitet für Stundenlöhne unter 70 Euro. Der durchschnittliche Stundenlohn liegt beim Großteil der Fachleute bei 79 Euro. Bei immer 17,3 Prozent fließen pro Stunde über 100 Euro in die Kasse. Das hat die aktuelle Stundensatz-Umfrage unter 2.107 Selbstständigen in IT und Engineering ergeben, die von der Personalagentur GULP durchgeführt wurde.

Kein schlechter Schnitt und mehr als die Hälfte der Befragten rechnet damit, dass ihr Stundensatz auch 2013 auf diesem Niveau bleibt. 40,9 Prozent wollen sogar höhere Honorarforderungen durchsetzen. Knapp 45 Prozent der Befragten kassieren in ihrem aktuellen Projekt bereits höhere Honorare als beim Auftrag davor.

Wie die Umfrage weiter ergab, arbeiten die meisten Freelancer 18 Tage bzw. 145 Stunden pro Monat im Kundenauftrag an Projekten. Drei weitere Tage benötigen sie außerdem, um typische Freelancer-Aufgaben zu erledigen: Für Projektakquise, Buchhaltung und Verwaltung brauchen die Befragten durchschnittlich 13 Stunden im Monat, in ihre Fort- und Weiterbildung investieren sie weitere 12 Stunden pro Monat. Diese Arbeitszeiten werden ihnen aber natürlich nicht vom Kunden honoriert.

Was IT-/Engineering-Freelancer verdienen (4 Bilder)

(Bild: GULP)

Doch auch wenn Festangestellte es leichter haben, weil sie sich zum Beispiel nicht um die Buchhaltung kümmern müssen, das Gehalt auch im Krankheitsfall weiterauf das Konto fließt und der Chef meist auch für die Weiterbildung zahlt: die Selbstständigen vermissen die Sicherheit der Festanstellung nicht. Wir sind Freelancer aus Überzeugung, sagen 93,8 Prozent von ihnen. Zusätzlich gaben in der Umfrage 88,4 Prozent an, dass sie mit ihrer momentanen beruflichen Situation zufrieden sind. 78,9 Prozent sind sicher, dass einem Selbstständigen unterm Strich mehr zum Leben übrig bleibt als einem Festangestellten. Selbstständige in der IT ziehen also eine durchweg positive Bilanz ihrer beruflichen Situation.

Ohne Unterstützung kommen sie aber auch nicht aus: Insgesamt 72,9 Prozent der IT-/Engineering-Selbstständigen berichten, dass sie an ihr aktuelles oder zuletzt durchgeführtes Projekt über einen Vermittler kamen. Nur ein gutes Viertel wurde direkt vom Kunden beauftragt. Je größer das auftraggebende Unternehmen ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es die Auftragsvergabe über einen Dritten abwickeln lässt.

In Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten werden noch 82,5 Prozent der IT-/Engineering-Projekte ohne Vermittler vergeben, in Großunternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten nur noch 18,6 Prozent. (gs)
(masi)