Was Pendler am meisten stresst – und warum sie selber schuld sind

Es ist nicht nur die Arbeit, die uns am Büroalltag nervt. Schon der Weg dorthin zerrt an unseren Nerven. Am häufigsten bringt die Bahn die Pendler auf die Palme.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

27 Minuten braucht der deutsche Arbeitnehmer im Durchschnitt, um ins Büro zu kommen. Ein Fünftel der Angestellten ist sogar mehr als eine Dreiviertelstunde unterwegs. Und jede einzelne Minute davon ist der blanke Horror. Unzuverlässige Transportmittel und rücksichtslose Mitmenschen machen dem Arbeitnehmer jede Menge Stress auf dem Weg zur Arbeit .

Wie eine Umfrage von Regus ergab, sind es in erster Linie Verspätungen und Betriebsstörungen bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, die den Blutdruck der Angestellten in gefährliche Höhen treiben (44 Prozent). Auf den Umweltschutz pfeifen und ins Auto steigen, nützt leider auch nichts, denn mit 40 Prozent der Befragten kriegen fast genausoviele Autofahrer täglich die Krise, weil sie sich über die schlechte und gefährliche Fahrweise ihrer Mitmenschen ärgern.

Also doch lieber Bahnfahren, das ist wenigstens nicht so gefährlich? Das kann man so pauschal auch nicht sagen. Denn als weitere Stressfaktoren in den öffentlichen Verkehrsmitteln werden schlechte Luft und Hitze, laute Handy-Gespräche und Körper- sowie Essgerüche identifiziert. Und natürlich die mangelnde Information durch Verkehrsunternehmen. Nach friedlicher Stimmung klingt das auch nicht gerade.

Für Regus, einem Anbieter von variablen Arbeitsorten, steht natürlich die Botschaft im Vordergrund, dass der Weg ins Büro einfach grauenvoll ist und man sich den doch mit den Lösungen von Regus prima sparen kann. Lässt man die Marketingbrille allerdings mal fallen, bleibt vor allem eine Erkenntnis: Die Arbeitnehmer von heute machen sich das Leben gegenseitig zur Hölle.

Denn auf Verspätungen, Betriebsstörungen und die Informationspolitik der Bahn haben die Einzelnen natürlich keinen Einfluss. Auf alle anderen Faktoren allerdings schon. Also: bitte morgens Duschen und Zähneputzen nicht vergessen, Hände ans Steuer und Fuß vom Gas und bitte das Telefongespräch ein paar Nuancen leiser oder am besten gar nicht öffentlich führen. Sie werden es zwar kaum glauben, aber dem Rest der Welt ist es wirklich schnuppe, wie Sie Ihren gestrigen Abend verbracht oder welche Aktien Sie gerade gekauft haben. Fazit: Würden wir alle etwas mehr von unserer angeblich guten Erziehung an den Tag legen, könnte unser Tag in mindestens 80 Prozent der Fälle deutlich entspannter beginnen. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)