Alternativen zum DB Navigator: Sechs Mobilitäts-Apps im Vergleich

Seite 6: Öffi

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Öffi kennt noch nicht alle Verkehrsverbünde Deutschlands – es kommen aber regelmäßig neue hinzu.

Lädt man die quelloffene Android-App Öffi von Entwickler Andreas Schildbach aus dem Google Play Store, installiert sie drei Programme: Öffi Haltestellen, Öffi Netzpläne und Öffi Verbindungen. Alle Apps stellt der Entwickler kostenlos zur Verfügung und verzichtet auf Werbeeinblendungen. Man kann innerhalb jeder der drei Apps verzögerungsfrei zu den jeweils anderen wechseln, ohne dass man sie separat öffnen müsste.

Damit die Öffi die passenden Verbindungen und Haltestellen finden kann, fordert die App den Nutzer im ersten Schritt auf, einen Verkehrsverbund oder eine Region zu wählen. Im Test wählten wir für den Nahverkehr "Hannover und Niedersachsen".

Öffi Haltestellen zeigt bei aktiviertem GPS die umliegenden Bus- und Bahnhaltestellen inklusive Distanz und nächster Abfahrt an – Sharingdienste kennt die App nicht. Kleine Richtungspfeile neben den Einträgen zeigen dem Suchenden ähnlich einem Kompass, in welcher Richtung sich die gewünschte Haltestelle befindet. Ein Tipp auf eine Haltestelle listet alle dort verkehrenden Busse und Bahnen inklusive ungefährer Abfahrtintervalle auf und weist mit roten Zahlen auf etwaige Verspätungen hin. Tippt man auf das Drei-Punkte-Menü, kann man Verbindungen zu Favoriten hinzufügen, die Haltestelle auf Google Maps anzeigen und optional eine Fußroute bei Googles Kartendienst berechnen lassen. Tippt man auf "Verbindung von hier" oder "Verbindung nach hier", wechselt der Dienst zur App "Öffi Verbindungen".

Öffi Verbindungen ermittelt sowohl Verbindungen innerhalb eines Verkehrsverbundes, etwa GVH (Hannover), als auch deutschlandweite Fernverbindungen und Verbindungen ins Ausland. Tippt man die ersten Buchstaben seines Reiseziels ein, blendet die App anhand dessen schnell eine Liste potenzieller Ziele ein, was die Eingabe beschleunigt. Je nach Art der Verbindung muss man erst über Einstellungen/Allgemein/Wähle Verbindung die richtige Auswahl treffen; befindet man sich etwa in "Hannover und Niedersachsen", bricht eine Verbindungsabfrage von Hannover HBF nach Kopenhagen der Fehlermeldung mit dem Hinweis "Zu deinem Verbindungswunsch konnte keine Verbindung gefunden werden" ab. Hier hätten wir uns eine genauere Fehlermeldung mit Hinweis auf das falsch gewählte Verkehrsnetz gewünscht.

Verbindungen stellt Öffi in einem Wasserfalldiagramm dar.

Ändert man anschließend das Verkehrsnetz auf "Deutsche Bahn" für die gewünschte Fernverbindung, visualisiert die App die nächsten Verbindungen inklusive Zugnummern sowie Abfahrt- und Ankunftszeit in einem Wasserfalldiagramm. Wenn man im Kopenhagen-Beispiel auf eine der angezeigten Zugverbindungen tippt, informiert die App über die genauen Abfahrts- und Ankunftszeiten dieses Zuges, blendet auf Wunsch sämtliche Zwischenstopps ein und markiert Verspätungen mit kursiven Minutenangaben. Die Daten für die Zugverbindungen erhält Öffi von der Deutschen Bahn – sie decken sich mit den Angaben im DB Navigator. Im Gegensatz zu diesem fehlen Öffi jedoch sämtliche Buchungs- und Reservierungsfunktionen. Dafür trägt Öffi Verbindungen auf Wunsch in den Google-Kalender des Smartphones ein – inklusive aller Verbindungsdetails, etwa der An- und Abfahrtszeiten sämtlicher Züge.

Will man sich im ÖPNV einer fremden Stadt auf die Schnelle zurechtfinden, hilft die Netzpläne-App, die auf viele Daten regionaler Verkehrsunternehmen zugreift. Im Test konnten wir damit die Netzpläne der Stadtbahnen, der Regionalbusse sowie der Regionalzüge und S-Bahnen diverser Städte einsehen – Netzpläne für weitere Städte kommen mit Updates nach und nach hinzu. Die Karten von größeren Städten wie Hamburg und Berlin bringen teilweise interaktiven Funktionen mit: Tippt man etwa im HVV-Schnellbahnplan auf eine Haltestelle, wird deren Name vergrößert. Noch bessere interaktive Funktionen hatte der Netzplan des Berliner S- und U-Bahnnetzes in petto. Tippt man dort auf eine Haltestelle, wird deren Name im ersten Schritt vergrößert. Tipp man erneut auf den Namen, zeigt die App sämtliche dort verkehrenden Bus- und Bahnlinien an. Mit zwei weiteren Fingertipps blendet Öffi Netzpläne sämtliche Abfahrtpläne inklusive Echtzeitdaten zur Pünktlichkeit ein. Diese sind aber, wie bei allen getesteten Apps, immer nur so präzise wie die Datenbanken, auf die Öffi zugreift.

  • Informiert über regionale, nationale und internationale Verbindungen
  • Kostenlos und werbefrei
  • Kalenderfunktion
  • Interaktive Netzpläne …
  • … die aber noch ausbaufähig sind
  • keine Weiterleitung an Buchungssysteme

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