Ausprobiert: 3D-Drucker TronXY XY-2 PRO – Schnäppchen oder Schnappfalle?

Seite 2: Funktion und Bedienung

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Der Drucker basiert auf dem weitverbreiteten Pinch- oder V-Roller-Prinzip: Plastikrollen mit Kugellagern laufen in den Vertiefungen der Aluminiumprofile. Das funktioniert optimal. Der Druck, mit dem die Rollen ins Profil gepresst werden, lässt sich mit Exzenter-Schrauben einstellen. Alle Teile dieser Halterung und der Befestigung sind bei dem XY-2 PRO aus Metall; auch das ist sehr gut. Nach etwa 30 Druckstunden hat sich unser Drucker an der Y-Achse eingelaufen – es gab ein minimales Spiel an den Rollen. Nach dem erneuten Spannen der Achse läuft diese wieder spielfrei.

Die X-Achse – Pinch-Roller mit Kugellagern, die Abstandshalter an den Rollen sind aus Metall. Auch zu sehen: das Flachband-Kabel, die einzige Kabelverbindung zur X-Achse und dem Extruder-Block. Am Extruder: der induktive Sensor zur automatischen Erkennung des Abstands zwischen Düse und Druckbett.

(Bild: Dirk Herrendoerfer)

Das Menü des Druckers – sehr übersichtlich und gut zu lesen.

(Bild: Dirk Herrendoerfer)

Das Display mit dem Touchscreen ist sehr hell und ist recht einfach zu bedienen, aber auch nicht zu empfindlich. Die Software des Druckers ist auf den ersten Blick gut organisiert und für Einsteiger gut zu nutzen.

Die Startup-Grafik. Modell und Firmware Version sind leicht abzulesen. Übrigens spielt der Drucker beim Starten eine lustige Melodie ab.

(Bild: Dirk Herrendoerfer)

Der Extruder des Druckers ist ein Bowden-Modell, der Single-Drive-Vortrieb ist am linken Rand der X-Achse befestigt. Das Filament wird mithilfe eines Teflon-Schlauchs an den Extruder gebracht, der Extruder selbst ist recht klein und hat 40 Watt Leistung. Er wird von einem 40-mm-Lüfter aktiv gekühlt. Ebenfalls am Extruder befindet sich ein kleiner Turbinen-Lüfter der zur Kühlung des Druckes dient. Beide Lüfter sind relativ leise. Der Extruder hat keine Probleme mit PLA, PETG oder ABS, weiche Filamente wie NinjaFlex oder TPU sollten sehr langsam gedruckt werden, sonst können sie im Vorschubrad verklemmen.

Der Extruder-Antrieb und der Filament-Runout-Sensor (das Kästchen mit dem Pfeil).

(Bild: Dirk Herrendoerfer)

Achtung: Auf den Webseiten der Versender taucht auch eine Version des Druckers mit einem Titan-Klon-Vorschub (angelehnt an den E3D Titan Extruder) mit einer Untersetzung vor dem Vorschubrad auf. Dieser kostet dann rund 40 Euro mehr.

Als Druckoberfläche wird eine Platte aus Fiberglas mit einem Haftmaterial-Aufkleber verwendet. Den Aufkleber muss man selbst befestigen, das kann mal mehr oder weniger gut gehen. Das Material haftet gut mit den Standard-Filamenten. Falls sich Luftblasen zwischen Platte und Aufkleber bilden, kann man diese entfernen, indem man die Platte mit dem Haftmaterial nach unten auf dem Heizbett montiert und für 15 Minuten auf 90 Grad erhitzt.