Ausprobiert: 3D-Drucker TronXY XY-2 PRO – Schnäppchen oder Schnappfalle?
Bei den aktuellen Preisen des XY-2 PRO bekommen Sie viel 3D-Drucker fürs Geld. Aber lohnt sich die Investition in so eine nicht mehr ganz taufrische Maschine?
- Dirk Herrendoerfer
Vorneweg: Der TronXY XY-2 PRO ist kein neuer 3D-Drucker, er kam gegen Ende 2019 auf den Markt und kostete damals so um die 400 Euro. Bei diesem recht hohen Preis blieb es jedoch nicht lange und so konnte sich der günstiger werdende 3D-Drucker über die Zeit hinweg eine treue Fangemeinde aufbauen, denn er war alles andere als schlecht und er stellte sich als durchaus erweiterbar und servicefreundlich heraus.
Zurzeit gibt es immer wieder Angebote bei Amazon und eBay, bei denen Sie genau diesen 3D-Drucker für weniger als 130 Euro bekommen – und so haben wir bei einem 119-Euro-Angebot von eBay mit Lieferung direkt aus Deutschland zugegriffen, um noch mal einen genauen Blick auf die Maschine zu werfen und um zu prüfen, ob sich das Angebot lohnt oder nicht.
Wer ist TronXY?
Die Marke TronXY ist kein Neuling auf dem Markt und ist auch nicht dafür bekannt, einfach nur die Muster und Ideen der anderen Anbieter blind zu kopieren. Vor ziemlich genau drei Jahren brachte TronXY den X1 heraus, einen sehr ungewöhnlichen kleinen 3D-Drucker mit einem kranähnlichen Aufbau, den wir auch für Make getestet haben, der – so ungewöhnlich er auch war – recht gute Druckergebnisse ablieferte und der auch heute noch in vielen Schulen und Makerlabs zu finden ist. Ein halbes Jahr später lieferte TronXY den X5S aus, einen riesigen CoreXY-3D-Drucker, den TronXY über die Jahre hinweg immer wieder mit Updates versehen hat. Auch dieser war ein hervorragender Drucker, gemessen an seinem Preis.
Was ist der TronXY XY-2 PRO?
Der XY-2 PRO positioniert sich als Prusa-i3-Klon und konkurriert direkt mit dem Ender 3 PRO, dem LOTMAXX SC-10 und all den anderen, die sich in dem Segment tummeln. Und er hat wirklich einiges zu bieten: Er hat ein komplett auf 24V laufendes System mit TMC-Stepper-Treibern, einen 32-Bit-Controller mit einer ARM CPU, einen farbigen Touchscreen, einen induktiven Höhen-Sensor, einen Filament-Runout-Sensor, den 255 mm × 255 mm × 260 mm großen Bauraum, einen soliden Aufbau aus 20 mm × 40 mm- und 40 mm × 40 mm-Aluminiumprofilen.
Um das ganze abzurunden, kommt er auch fast komplett zusammengebaut zu uns und muss nur noch mit ein paar Schrauben an den Baugruppen zusammengeschraubt werden. Das eingebaute Kabelmanagement reduziert die elektrische Inbetriebnahme dann auf das Zusammenstecken zweier Flachbandkabel.
Des Weiteren liegen dem Drucker auch noch genug Filament für den Einstieg, ein Spachtel mit scharfer Kante, eine durchaus brauchbare Anleitung und die SD-Karte bei, die die Slicer-Software enthält. Zum Drucker gehört außerdem ein Filament-Spulenhalter aus Metall, der in der Praxis prima funktioniert.
Ein pfiffiges Feature: Das Display kann sowohl rechts als auch links am Drucker befestigt werden. Die Kabel sind lang genug dafür, so lässt sich vorhandener Platz besser nutzen oder sich die Bedienung an die eigenen Vorlieben anpassen. Ein absoluter Patzer ist dagegen die Platzierung des Steckplatzes der Micro-SD-Karte: Sie muss an der Rückseite des 3D-Druckers eingesteckt werden.