Ausprobiert: 3D-Drucker TronXY XY-2 PRO – Schnäppchen oder Schnappfalle?

Seite 3: Was uns gut gefällt

Inhaltsverzeichnis

Der erste Druck: Der Demo-Turm von TronXY.

(Bild: Dirk Herrendoerfer)

Blick durchs Fenster auf die Treppe, die Druckqualität ist sehr gut. In der Mitte steht eine Helix, dort kann man leichtes Stringing erkennen.

(Bild: Dirk Herrendoerfer)

Blick von oben: Sehr saubere Oberflächen, ein paar minimale Filament-Nasen am Rand der Pfosten.

(Bild: Dirk Herrendoerfer)

  • Als wir den Drucker ausgepackt und zusammengebaut hatten, war er bereits perfekt eingestellt. Rahmen, Druckplatte und X-Achse waren hundertprozentig parallel. Die Rollen auf den Profilen hatten weder zu wenig noch zu viel Druck und keine der Achsen hatte Spiel. Außerdem waren die Teile ausgesprochen sauber. Bei anderen Druckern, die ähnlich gebaut und verpackt waren, waren oft Metallspäne oder Öl auf den Profilen, hier nicht. Das Display-Modul war an ein Profil an der Basis geschraubt, so konnte es beim Transport perfekt gesichert werden.
  • Vor dem ersten Druck muss der Sensor angepasst werden. Er ist so von Werk aus eingestellt, dass die Düse das Druckbett nicht berührt. So kann das erste Homing gefahrlos ausgeführt werden. Danach prüft man, ob der Sensor parallel zum Druckbett ist und man kann auch noch mal im ausgeschalteten Zustand das Druckbett einstellen. Dann wird im Menü des Druckers die Höhe der Düse angepasst und es kann nach dem Einlegen des Filaments losgehen.
  • Das Druckergebnis nach dem ersten Einstellen war erstaunlich gut – wir druckten den auf der SD-Karte mitgelieferten Turm. Es fiel ein wenig Stringing zwischen den Wänden auf (das Ziehen von kleinen Fäden aus Plastik), aber das lässt sich im Slicer-Programm und mittels der Extrudertemperatur optimieren. Oberflächen und Wände waren sehr fein gezeichnet, es gab eine leichte Musterung auf den runden Oberflächen, keine Blasen und kein Ringing (sichtbare Oszillation in X- oder Y-Richtung auf der Oberfläche). Selbst feinste Details wurden korrekt gedruckt.
  • Der Drucker ist recht leise, die Lüfter sind lauter als die Stepper und der Rest der Mechanik. Auch die stabile Bauweise ist dafür mitverantwortlich. Die am Drucker verwendeten V-Rollen sind laut Hersteller weicher, verschleißarmer und somit auch leiser als andere Rollen.
  • Wir konnten mit unterschiedlichen Slicer-Programmen wie Cura, Slic3r und Skeinforge problemlos Gcode-Dateien für den Drucker erstellen und drucken. Im Prinzip akzeptiert er alles, was für Marlin und Repetier geeignet ist.
Anmerkung zum Thema "Automatic Print Bed Leveling"​ ​

Es geht nichts über ein perfekt plattes, perfekt eingestelltes Druckbett – auch wenn die Software eines 3D-Druckers heutzutage in der Lage ist, mit Hilfe von Sensoren den Zustand des Tisches, auf dem gedruckt, vor jedem Druck einzumessen und zu prüfen. Dieser Vorgang führt allerdings nicht zu perfekten Druckobjekten, sondern zu Objekten, die perfekt dem Druckbett angepasst sind. Ist das Druckbett schief, so wird der Druck auch schief enden – zwar an der Oberseite perfekt parallel zur Unterseite, aber mit schiefen Kanten. Bei Figuren mag das kein Problem sein, da ist es eher wünschenswert, dass der Druck perfekt am Tisch haftet, aber beim Druck von Funktionsteilen sollte der Drucker schon perfekt eingestellt sein und der Fehler des Tisches kleiner sein als die Dicke einer Lage.