Erste Ausfahrt im VW ID.3: Das Elektroauto für die breite Masse

Seite 2: Laden und Aussicht

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Die Autohersteller sind derzeit unter anderem damit beschäftigt, neue Wege zu suchen, Kunden auch nach dem Kauf zu binden. Dazu gehört, bestimmte Funktionalitäten mieten oder kaufen zu können – beispielsweise ein DAB+-Radio. Dieser Markt entsteht gerade erst, und der ID.3 wird - auch innerhalb des Volkswagen-Konzerns – vorn mit dabei sein. In einem Elektroauto bietet sich ein weiterer Bereich an, und Volkswagen ist nicht gewillt, ihn anderen Anbietern kampflos zu überlassen: E-Mobilitäts-Vorstand bei VW, Thomas Ulbrich, stellte am Freitag die Wallbox „ID.Charger“ vor. Die ersten Kunden bekommen die Basisversion für 399 Euro. Mehr Funktionen bieten „ID. Charger Connect“ und „ID. Charger Pro“, die demnächst folgen. VW bietet zudem eine Installation vor Ort mit an.

Schon länger bekannt sind die Eckdaten der Speicher. Es wird drei Kapazitäten (netto 45, 58, 77 kWh) geben. Unterschiede gibt es bei der Aufladung. Das Basismodell bietet serienmäßig ein zweiphasiges Ladegerät an, mit dem in Deutschland 7,4 kW an Wechselstrom möglich sind. An Gleichstrom sind bis zu 50 kW Ladeleistung möglich. Gegen Aufpreis kann der Kunde beim DC-Laden mit den teureren Versionen gleichziehen, dann sind auch im günstigsten Modell 100 kW Ladeleistung möglich. Die Modelle mit 58 und 77 kWh Batteriekapazität können an Wechselstrom dreiphasig mit bis zu 11 kW laden.

VW ID.3 - erste Ausfahrt (10 Bilder)

Der ID.3 soll ab Oktober ausgeliefert werden.
(Bild: VW)

Im September wird zunächst die „First Edition“ auf den Markt gebracht. Diese erste Serie gibt es nur mit 150 kW und der 58-kWh-Batterie. Der Kunde kann vier Farben und drei Ausstattungspakete wählen. Das ist für den deutschen Markt ungewöhnlich, anderswo auf der Welt aber gang und gäbe. Erst das Plus-Paket für knapp 6000 Euro mehr bietet Rückfahrkamera, schlüsselloses Zugangssystem, LED-Matrix-Scheinwerfer und 19-Zoll-Alus. In der rund 50.000 Euro teuren Topversion sind Ausstattungsdetails wie das Augmented-Reality-Head-up-Display, Panoramadach, elektrisch verstellbare Massagesitze, 20-Zoll-Räder und ein Fahrerassistenzpaket nebst Telefonschnittstelle mit induktivem Laden enthalten.

Man darf wohl davon ausgehen, dass der Konzern seine gesamte Marktmacht einsetzen wird, um den ID.3 zu einem Erfolg zu machen. Es wurde derart viel Geld in diese Plattform investiert, dass ein Misserfolg den Riesen in eine schwere Schieflage bringen könnte. Die erste kurze Ausfahrt zeigt indes, dass damit nicht zu rechnen ist, denn bis auf den frugalen Innenraum ist der ID.3 ein durchweg gelungenes Auto. Zudem rollt Volkswagen die Plattform ja zügig auf weitere Modelle aus, darunter den VW ID.4 – ein Kompakt-SUV, das ungefähr so groß wie ein VW Tiguan ist. Hinzu kommen weitere Ableger von den Konzernmarken Seat und Skoda. Volkswagen geht spannenden Zeiten entgegen und darf hoffen, dass die Kunden mitspielen. Die Zahl der ID.3-Vorbestellungen dürfte die Verantwortlichen optimistisch stimmen.

(mfz)