Bill Gates: Angebot für Yahoo ist fair

Redmond legt erstmal nicht nach: Bill Gates hat Microsofts Übernahmeangebot für Yahoo als fair bezeichnet. Während die beiden Riesen pokern, wird an er Wall Street schon auf den Ausgang der Partie gewettet.

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Das Gefeilsche um Yahoo geht in eine neue Runde. Nachdem zuletzt Yahoo-Chef Jerry Yang in einem Brief an die Aktionäre – für Microsoft zum Mitlesen veröffentlicht – noch einmal den Wert und die hervorragenden Aussichten des Unternehmens betont hatte, setzt Microsoft weiter ein Pokerface auf und bleibt bei seinem Erstgebot von 31 US-Dollar pro Aktie. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP über Microsofts Studentenprogramm bekräftigte Gründer Bill Gates im Nebensatz, dass er das Angebot für "fair" halte und der Softwarekonzern erstmal nicht nachlegen werde.

Microsoft habe die Offerte schriftlich bekräftigt, meint Gates. Das Angebot solle sich Yahoo "genau ansehen". Damit ist der Ball wieder bei Yang. Der kann noch auf Zeit spielen. Angeblich erwartet Yahoo etwa 40 US-Dollar pro Aktie. Doch dürfte mit der Zeit auch der Druck auf Yang steigen, ein Angebot anzunehmen. Berichten zufolge ist das Yahoo-Management in dieser Frage tief gespalten.

Unterdessen spielen die Analysten Bingo. Microsoft sei nun in der Oberhand, meinen die einen. Der Redmonder Riese könne nun ruhig abwarten, weil Yahoo die Hochzeit viel dringender brauche als Microsoft. Der Softwarekonzern gibt sich so cool wie selbstbewusst und lässt durch Gates verlauten, man werde Google beim Geschäft mir der Internetsuche Konkurrenz machen – mit oder ohne Yahoo. Andere Finanzexperten erwarten, dass Microsoft noch nachlegen wird. Schließlich wolle Redmond das Geschäft schnell in trockene Tücher bringen. Noch lässt Microsoft ein bisschen die Muskeln spielen, auch eine feindliche Übernahme wird an der Wall Street nicht ausgeschlossen. Die würde allerdings die Kosten nach oben treiben. Murdoch ist für viele an der Wall Street nur noch eine theoretische Option.

Während Yahoos Aktienkurs von den Übernahmegerüchten profitiert und derzeit um die 30 US-Dollar pendelt – am Abend vor dem Angebots notierte das Papier bei rund 19 US-Dollar –, hat die Microsoft-Aktie seither nachgelassen. Das aus Barzahlung und MS-Aktien gestaffelte Angebot hatte einen Gesamtwert von ursprünglich 44 Milliarden US-Dollar, wird durch den sinkenden Microsoft-Kurs inziwschen auf unter 42 Milliarden taxiert.

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