Google steigt aus Kooperation mit Yahoo aus

Bevor die geplante Anzeigenkooperation mit Yahoo umgesetzt werden konnte, kündigte Google die Vereinbarung heute auf. Der Suchmaschinenriese konnte die Bedenken der Kartellaufsicht nicht zerstreuen.

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Bevor es losgehen konnte, ist es auch schon wieder vorbei: Google zieht sich wie erwartet aus der geplanten Werbepartnerschaft mit dem Wettbewerber Yahoo zurück. Nach Monaten der Prüfung durch die Kartellbehörden hätten die Bedenken gegen die Partnerschaft nicht zerstreut werden können, teilte der Chef der Rechtsabteilung, David Drummond, am heutigen Mittwoch im Blog des Unternehmens mit. Deshalb habe Google die Vereinbarung aufgekündigt. In einer ersten Stellungnahme zeigte sich Yahoo enttäuscht, dass Google die Partnerschaft nicht vor Gericht verteidigen wolle.

Gegen das Abkommen hatte es starken Widerstand aus der Branche gegeben. Die Kartellabteilung des US-Justizministeriums hatte ebenfalls Bedenken geäußert, die sich auch durch einen Kompromissvorschlag offenbar nicht zerstreuen ließen. Das Abkommen sah vor, dass Yahoo von Google akquirierte Anzeigen auf US-amerikanischen und kanadischen Webseiten anzeigt und dafür am Umsatz beteiligt wird. Der angeschlagene Yahoo-Konzern versprach sich davon mehrere hundert Millionen US-Dollar zusätzlichen Umsatz im Jahr. Zudem galt das Abkommen als Teil der Abwehrstrategie des Unternehmens gegen die Übernahmeversuche seitens Microsoft.

Folglich kamen am Mittwoch umgehend neue Spekulationen auf, Microsoft könne nun einen weiteren Anlauf zur Übernahme von Yahoo starten. Der Software-Konzern hatte im Februar ein Angebot auf den Tisch gelegt und später nachgebessert, war damit aber am beharrlich abwinkenden Yahoo-Chef gescheitert. Investoren halten das nicht erst seit den jüngsten Entwicklungen für eine Fehlentscheidung. Microsoft hatte zuletzt 33 US-Dollar pro Aktie geboten. Am gestrigen Dienstag schloss der Kurs des Yahoo-Papiers bei 13,35 US-Dollar, legte nach neuen Spekulationen am Mittwoch aber deutlich zu.

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(vbr)