Fahrprüfung

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Künftige Fahrzeuge von Tesla Motors wie das Model X oder das für 2017 angekündigte Model 3 dürften aber mit viel mehr Kamerasystemen ausgestattet sein. Das sogenannte „hochautomatisierte Fahren auf Autobahnen“ (HAF), an dem auch alle großen deutschen Automobilbauer intensiv arbeiten, ist also nur eine Frage der Zeit.

HAF bedeutet, dass die Fahrzeugsteuerung über längere Zeit komplett an einen Computer übergeben wird. Der Fahrer muss das System dann nicht mehr dauerhaft überwachen, sondern kann sich auch fahrfremden Aktivitäten wie etwa dem Internet-Surfen widmen.

Große Ziele

So weit ist der aktuelle Autopilot im Model S noch nicht. Zwar kann der Fahrer durchaus für längere Zeit die Hände vom Steuer nehmen und das Auto auch bei höheren Geschwindigkeiten selbst fahren lassen – ohne dauerhafte Kontrolle geht es aber noch nicht. Trotzdem empfanden wir den Autopiloten schon jetzt als großen Komfort- und Sicherheitsgewinn.

Überrascht waren wir von der Präzision der Lenkautomatik. Selbst enge Kurven auf kleinen Landstraßen schaffte das System meist selbstständig – was nicht zuletzt dem präzisen Kartenmaterial geschuldet sein dürfte. Bei der Navigation greift das Model S auf zwei Komponenten zu: Kartendaten von Navigon, die auf einer fest installierten Speicherkarte abgelegt sind, sowie Live-Daten von Google Maps.

Aber auch bei Überlandfahrten gilt: Vorsicht! Denn das Fahrzeug kann bislang nicht selbst einschätzen, ob die eingestellte Geschwindigkeit unter Umständen zu hoch ist. In der Stadt lässt sich der Autopilot ebenfalls aktivieren. Hat man beispielsweise im Stop-and-Go-Verkehr ein Auto vor sich, bremst das Fahrzeug an Ampeln bis zum Stopp und beschleunigt bei Grün auch wieder. Die Interpretation von Lichtsignalen sowie das Abbiegen an Kreuzungen beherrscht das System aber noch nicht.

Mit dem letzten großen Software-Update für das Model S hat Tesla außerdem damit begonnen, Daten von allen mit Model-SFahrzeugen zurückgelegten Strecken in eine Cloud-Infrastruktur hochzuladen und zu analysieren. Automatisiert verarbeitet werden sowohl Informationen aus der Fahrzeugsensorik als auch Positions- und Fahrdaten. Ziel sind noch präzisere Abbildungen der Straßennetze.

Nach den Vorstellungen von Musk soll die Tesla-Flotte künftig wie ein selbstlernendes Netzwerk agieren, in dem jedes Fahrzeug von den Erfahrungen anderer Fahrzeuge profitiert. Registriert ein Tesla-Auto beispielsweise, dass Fahrbahnmarkierungen auf einer Straße fehlen, wird diese Information anderen Fahrzeugen, die ebenfalls an der Stelle vorbeikommen, zur Verfügung gestellt.

Möglich ist dies, weil alle Tesla-Fahrzeuge rund um die Uhr über Mobilfunk (in Deutschland per O2-Netz) oder WLAN mit dem Internet verbunden sind. Auch Software-Updates mit Bug-Fixes oder neuen Funktionen spielt Tesla „Over-the-Air“ (OTA) ein.