Fahrprüfung

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Angezeigt werden Model-S-Besitzern eventuelle Updates – die man übrigens auch ignorieren kann – über das schon erwähnte 17-Zoll-Touchscreen-Display, das hochkant in die Mittelkonsole eingebaut ist und leicht in Richtung Fahrer zeigt. Ein zweites, etwa 12-Zoll großes Display im Armaturenbrett dient als Instrumententafel und liefert dem Fahrer Informationen zur aktuellen Geschwindigkeit, eingeschalteten Assistenzfunktionen oder auch Abbiegeanweisungen der Routenführung.

Während in anderen Fahrzeug-Cockpits oft ganze Heerscharen von physischen Knöpfen und Schaltern für das Bedienen von Klimaanlage, Sitzheizung, Radio, Navigation oder auch Telefon verbaut sind, kommt das Model S mit sehr wenigen aus: einem Warnblinker, einem elektrischen Handschuhfach Öffner sowie sechs Funktionselementen auf dem Lenkrad.

Der Rest wird über den 17-Zoll-Touchscreen bedient. Direkt dahinter befindet sich auch gleich ein Großteil der Intelligenz des Fahrzeugs: ein Embedded-PC von der Größe eines DIN-A4-Aktenordners mit zahlreichen Anschlüssen, der unter Ubuntu-Linux läuft. Das derzeit von einem Tegra-4-Prozessor angetriebene Mainboard entwickelt Tesla ebenso wie viele andere Platinen im Fahrzeug selbst.

An die Hauptplatine sind per USB jeweils ein WLAN-, ein Bluetooth- und ein MobilfunkModul angebunden. Sowohl die Touchscreen-Einheit als auch die Cockpit-Displayeinheit mit eigenem Tegra-3-Prozessor haben außerdem Zugang zu einem EthernetSwitch, an dem wiederum ein Gateway zum CAN-Bus des Fahrzeugs hängt. Dieses Gateway ist besonders geschützt, um zu verhindern, dass eventuell eingeschleuster Schadcode bis zur Antriebselektronik beziehungsweise zum Batteriemanagement durchdringt.

Ein großer Vorteil des OTA-Prinzips von Tesla ist, dass das Unternehmen sofort reagieren kann, wenn Sicherheitslücken bekannt werden. Patches lassen sich so in kürzester Zeit an alle Fahrzeuge weltweit verteilen, statt aufwendige Rückrufe starten zu müssen.

Trotzdem dürfte es auch einige Menschen geben, die dem Tesla-Konzept eines vollvernetzten Fahrzeugs mit einiger Skepsis gegenüberstehen. Denn gefragt werden die Kunden in der Regel nicht, wenn in Kalifornien neue Features wie beispielsweise der Aufbau eines „Fleet Learning Network“ beschlossen werden.

Spätestens 2018 ist in Europa aber sowieso Schluss mit dem Traum vom „freien Autofahren“. Denn dann müssen EU-Neufahrzeuge mit dem automatischen Notrufsystem eCall ausgestattet sein. Das bedeutet verpflichtenden Einbau von Satellitennavigationsempfänger und Mobilfunkmodul in jeden Neuwagen. Tesla Motors hat diesen Schritt bereits vollzogen.

(pmz)