Better Place stellt Wechselstation für Antriebsbatterien vor

Seite 3: Better Place stellt Wechselstation für Antriebsbatterien vor

Inhaltsverzeichnis

Renault fährt zweigleisig

Ausgerechnet die von Renault jüngst gezeigte seriennahe Studie eines elektrischen Kangoo be bop Z.E. führt jedoch vor Augen, dass die Franzosen sowohl den Akku-Wechsel als auch die Schnellladung als Optionen sehen. Einerseits bietet sich der Wagen dank der Positionierung der Batterie unter dem Fahrzeugboden für die automatische Wechselstation an, andererseits soll das Serienmodell für dem Anschluss an eine Ladestation mit dem neuen siebenpoligen Stecksystem ausgerüstet, das für die Durchleitung von 400-V-Drehstrom mit bis zu 63 A – entsprechend 25,2 kW – ausgelegt ist – eine 15-kWh-Ladung wäre also in rund 36 Minuten erledigt. Die Lithium-Ionen-Batterie des Kangoo be bop Z.E. wird von dem Nissan-Partner AESC entwickelt und produziert. Renault attestiert der Batterie über den gesamten geplanten Lebenszyklus von sechs Jahren einen relativ geringen Verfall der Ladekapazität auf 80 Prozent des Ausgangswertes – anstelle 15 kWh bei der neuen Batterie wären demnach noch 12 kWh verfügbar – entsprechend einem Rückgang der Reichweite von 160 auf 128 km. Dass Renault sich mehrere Türen offen hält, was Standards und Partnerschaften angeht, wird auch darin deutlich, dass die Franzosen zu den Gründungsmitgliedern der branchenübergreifenden Initiative ELAN 2020 zählen.

Kaufen oder mieten?

Die Preis-Frage für den Verbraucher lautet, wie viele Schnelllade-Zyklen die Batterie in seinem Auto tatsächlich übersteht – zumindest bei den derzeitigen Kosten für Li-Ion-Akkus treten die Kosten für den Ladestrom gegenüber den Kosten für den Batterieverschleiß in den Hintergrund. Die von Better Place gezeigte Wechselstation würde es begünstigen, den Verbrauchern Wechsel-Akkus zur Miete oder als Austauschteil anzubieten. Auch der Anbieter des Elektroautos vom Typ Think City im norwegischen Oslo führte aus einem Kongress zur Elektromobilität im Frühjahr 2008 den Erfolg seines Angebots wesentlich darauf zurück, dass sein Unternehmen und nicht der Besitzer des Elektroautos das Kostenrisiko für defekte Akkus übernimmt. (ssu)