Der neue Suzuki Jimny: Kleinarbeit am Bewährten

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Alle anderen Maßnahmen bestehen vor allem darin, das Bewährte beizubehalten. So bleibt es sogar bei der Kugelumlauflenkung, die bei echten Geländeeinsätzen immer noch die beste Sicherheit für Fahrers Finger bietet. Ihr Übersetzungsverhältnis bremst Schläge aus der Lenkung viel wirkungsvoller als das eine Zahnstangenlenkung je könnte.

Klassisch angeordnetes Verteilergetriebe

Das Verteilergetriebe blieb ebenfalls im Wesentlichen unverändert, was bedeutet, dass die Geländestufe mit 2:1 immer noch recht mild bleibt. Interessanterweise ist es immer noch in „divorced“-Anordnung durch eine dritte Kardanwelle vom Schaltgetriebe getrennt und nicht wie heute üblich angeflanscht. So, wie man es von früheren Erscheinungsformen des Mercedes G oder dem ebenfalls schon jahrzehntelang fast unverändert gebauten Lada Niva (respektive Taiga) kennt.

Man erreicht im Ersten und in Geländeübersetzung maximal knapp 1180 Nm Raddrehmoment, angemessen viel für das 1100-kg-Leichtgewicht. Wer so viel Drehmoment auf den Boden bringen muss, kommt um die Strarrachsen nicht herum, denn nur mit ihnen kann die Traktion auch bei starker Verschränkung noch so lange aufrechterhalten werden. Sollte sie dennoch abreißen, hilft eine Lamellenbremse im hinteren Differenzial weiter.

Nicht zu vergessen der unschätzbare Vorteil, dass alle Achsantriebswellen geschützt und ohne verletzliche Gummibälge innerhalb der Achsrohre verlaufen und dabei nur an der Vorderachse zwei Gleichlaufgelenke nötig sind. Nur mal zum Vergleich: Bei Allradantrieben mit Einzelradaufhängung sind es vier Gelenke – und alle im Risiko, dass ihre Manschetten von Steinen oder Ästen geschlitzt werden.

Was ganz neu gestaltet wurde ist die Karosserie – und hier wuchs Suzuki offenbar noch über sich hinaus. Wir saßen noch nicht drin – aber alle äußeren Merkmale deuten darauf hin, dass Suzuki sie noch übersichtlicher gestaltet hat. Ein wichtiger und dadurch automatisch optisch konstituierender Faktor bei einem Geländefahrzeug.

Genauso wichtig bei der Blechgestaltung: Die Freigängigkeitswinkel. Sie liegen schon mit der serienmäßigen Bereifung in der praxisgerechten Dimension von 195/80R15 bei 37 Grad für den vorderen, 49 Grad für den hinteren Böschungswinkel und 28 Grad Rampenwinkel. Zusätzlich gehen sich durch die neue Form immerhin 53 Liter mehr Kofferraum aus, und sogar praxisorientierte Anschraubpunkte zum Niederzurren von schwerer Ladung wurden vorgesehen.