Duell der Discounter: Dacia Sandero gegen Renault Clio

Seite 3: Duell der Discounter: Dacia Sandero gegen Renault Clio

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Karoasserie / Innenraum

Von außen gesehen sind unsere beiden Testkandidaten keine rechte Augenweide. Beide wirken für unseren Geschmack zu rundlich, ja pummelig. Wenn die beiden Kleinen auf dem Parkplatz nebeneinander stehen, sieht man ihre enge Verwandtschaft. Beide Autos basieren auf der gleichen Plattform. So ist es nicht verwunderlich, dass die Maße des Sandero und des 2005 eingeführten Clio sehr ähnlich sind: Die beiden Kandidaten unterscheiden sich hier nur um Zentimeter. Beide sind rund vier Meter lang, 1,70 Meter breit und 1,50 Meter hoch. Während der Sandero stets als Fünftürer ausgeliefert wird, gibt es den Clio auch als Dreitürer. Beide Fahrzeuge sind für fünf Insassen zugelassen, wobei der dritte Sitzgurt im Fond im Dach verankert ist, was nicht sehr praktisch ist. Der Sitzkomfort im Fond ist jedoch unterschiedlich: Im Sandero gibt es sowohl für die Knie als auch für den Kopf genug Platz. Dagegen ist die Kniefreiheit im Clio begrenzt.

Keine ebene Ladefläche

Beim Kofferraum ist der Sandero Klassenkönig: 320 bis 1200 Liter sind der Bestwert bei Kleinwagen. Beim Clio sind es 288 bis 1028 Liter. Die Maximalwerte gelten jeweils für umgeklappte Rücksitze und dachhohe Beladung. Bei beiden Fahrzeugen sind die Fondsitze asymmetrisch geteilt umklappar; dies gibt es beim Sandero allerdings nur in der Topversion. Beim Clio sind nicht nur die Sitzlehnen klappbar, sondern auch die Sitzpolster. Dennoch bleibt hier – wie auch beim Sandero – eine störende Schwelle, und der vordere Teil der Ladefläche steigt deutlich an. Ein 28-Zoll-Tourenfahrrad passt nach Demontage des Vorderrades in beide Autos. Dennoch: Gut nutzbar sind die Laderäume nicht. Die Ladekante ist beim Dacia deutlich höher, wozu wohl auch die größere Bodenfreiheit beiträgt. Dafür hat er eine passable Ladeschwelle. Beim Clio stört beim Herausholen von schweren Getränkekisten eine gleich 22 Zentimeter hohe Barriere am Kofferraumausgang.

Beim Innendesign liegt der Clio vorn

Was das Design des Cockpits angeht, so gefällt uns der Clio deutlich besser, obwohl wir hier nur die mittlere Ausstattung Dynamique hatten, während der Sandero in der Topausstattung bei uns ankam. So bietet der Clio in der Dynamique-Version ein hinterschäumtes Armaturenbrett, schöne Mattchrom-Applikationen sowie ein Lederlenkrad. Auch was die Ergonomie angeht, gebührt dem Clio der Vorzug. So hat die Scheibenwaschanlage des Sandero keine Automatik: Nach dem Nassspritzen der Frontscheibe muss man den Scheibenwischer manuell an- und wieder ausstellen. Ungewohnt ist die Bedienung der Hupe über den Blinkerhebel. Und der Kontrollton für den Blinker klingt beim Sandero piepsig, was die meisten Tester zumindest als ungewohnt, wenn nicht als nervig empfanden. Außerdem wackelte in unserem nagelneuen Dacia der Fahrersitz: Er bewegte sich bei jedem Bremsmanöver etwas nach vorne. Die Sitzhöheneinstellung war für uns in beiden Autos wenig hilfreich. Beim Sandero funktionierte sie gar nicht, im Clio erscheint sie nur für kleine Leute vorteilhaft – verschieden große Redakteure fuhren den Wagen sämtlich in der niedrigsten Sitzposition.