Im Test: Skoda Kodiaq 2.0 TDI

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Dennoch: Da der Kodiaq, wie beschrieben, in keiner Weise zum flotten Fahren reizt, wäre der erste Ansatz, sich das Geld für den großen Diesel zu sparen und den TDI mit 150 PS zu wählen. Wer zusätzlich auf den Allradantrieb verzichten kann, spart so immerhin 3400 Euro. Mit Allradantrieb sind es noch 1400 Euro, die beide Motoren monetär trennt. Dafür findet sich in der Preisliste allerlei, was reizvoller erscheint. Doch wer einmal den Schritt in diese Preisregion gemacht hat, wird vermutlich die „Entweder-oder“-Überlegung hinter sich gelassen haben.

Unser Testverbrauch lag deutlich höher als im Audi Q5 mit ähnlicher Antriebskonfiguration. Insgesamt kamen wir auf 6,9 Liter, was nicht zuletzt auch daran lag, dass hier eine längere Autobahnetappe enthalten war. Wer dort ein Tempo von 160 km/h plus X anschlägt, muss mit mehr als 8,5 Litern rechnen. Der SCR-Tank fasst 12 Liter, mehr gibt es auch gegen Aufpreis nicht.

Hände ans Steuer

Ein altes Leiden, das uns schon in einigen Skoda-Testwagen aufgefallen ist, hat auch der Kodiaq mit auf den Weg bekommen. Der Spurhalte-Assistent bittet mit einer Einblendung und einem Gong, die Hände ans Lenkrad zu nehmen, obwohl diese das Steuer fest in der Hand hielten. Ich gestehe, meine persönliche Toleranz ist nicht sehr ausgeprägt und so wird das nur im Paket mit Spurwechsel- und Ausparkassistent erhältliche, immerhin 870 Euro teure Extra kurzerhand stillgelegt. Sehr gut hat mir dagegen die Einparkhilfe mit „Vogel-Perspektive“ gefallen. Sie funktioniert ähnlich gut wie im Volvo XC60 und erleichtert auch hier den täglichen Umgang mit diesem Brocken. Denn obwohl der Kodiaq nur ein paar Zentimeter länger ist als ein Octavia, fühlt er sich im Alltag wesentlich massiger an. Das kann man mögen, muss es aber nicht.

Unser Testwagen wurde im Juni 2017 erstmals zugelassen. In ihm war noch die alte Generation der Navigationssysteme verbaut. Das große Navi „Columbus“ hatte hier noch wie Drehregler für Lautstärke und Kartenzoom, die es beim direkten Nachfolger nicht mehr gibt. Start und Routenberechnung gehören, obwohl die Daten von einer Festplatte und nicht von einer SD kommen, nicht zu den schnellsten. Das neuere System, das wir kürzlich im Octavia RS ausprobieren konnten, ist in dieser Hinsicht flinker.

Weniger überteuert reicht

Mit dem kleinen und deutlich weniger überteuertem System „Amundsen“ findet man sein Ziel auch. Interessant war die Berechnung der Ankunftszeit: Für meinen Nachhauseweg wurde 1:20 h veranschlagt. Es wäre übertrieben zu sagen, dass in die Differenz zur Realität noch ein Zwischenstopp im Biergarten passt, doch auf gut 50 Kilometern 20 bis 25 Minuten danebenzuliegen, ist schon eine Leistung.

Der Kodiaq kostet mit dem 190-PS-Diesel mindestens 37.790 Euro. Der Motor ist nur zusammen mit Allradantrieb und DSG zu haben, zudem gibt es ihn nur in den beiden teuren von drei Ausstattungslinien. Dafür ist der Serienumfang bereits in der mittleren Version Ambition üppig. Der Unterschied zur teuren Style-Ausstattung besteht im Wesentlichen nur aus LED-Scheinwerfern und einem teureren Radio, beides muss im Ambition extra bezahlt werden.

Die Kosten für die Überführung hat der Hersteller übernommen, jene für Kraftstoff der Autor. (mfz)