Internationale Partner wollen Industriestandard entwickeln

Japan: Konsortium will Schnell-Ladestationen für Elektroautos

Toyota, Nissan, Mitsubishi und Subaru haben gemeinsam mit namhaften Energieversorgern, Elektronikkonzernen und Telecom-Unternehmen ein Konsortium zur Entwicklung und zum Aufbau von Schnell-Ladestationen für Elektroautos gegründet

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  • ssu
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Tokyo (Japan), 16. März 2010 – Die vier japanischen Automobilhersteller Toyota, Nissan, Mitsubishi und Subaru (Fuji Heavy Industries) haben gemeinsam mit namhaften Energieversorgern, Elektronikkonzernen und Telekommunikationsunternehmen ein Konsortium zur Entwicklung und zum Aufbau von Schnell-Ladestationen für Elektrofahrzeuge gegründet. Insgesamt beteiligen sich mehr als 150 Partner aus Industrie und Politik an dem Projekt CHAdeMO, dessen Ziel es nicht zuletzt ist, einen weltweiten Industriestandard für die Schnellaufladung von Elektroauto-Akkus zu definieren.

Europäer mit am Tisch

Für den internationalen Gebrauch steht CHAdeMO als Kurzform für "Charge de move" – für Japaner ist es ein Wortspiel mit der Frage, ob man denn nicht einen Tee oder etwas anderes trinken wolle (O cha demo ikaga desuka?). An CHAdeMO beteiligt sich von europäischer Seite unter anderem der französische Automobilkonzern PSA (Peugeot, Citroën), der ab Ende 2010 das Elektro-Ei "i-MiEV" von Mitsubishi unter eigenen Markennamen in Europa vertreiben wird. Der japanische Honda-Konzern stellt Kapazitäten seiner Forschungsabteilung für das Projekt zur Verfügung.

China als potenzieller Konkurrent

Mit dabei sind auch der größte italienische Stromversorger Enel sowie der große spanische Energieversorgungskonzern Endesa. Die CHAdeMO-Partner bringen sich mit ihrer Industriestandard-Initiative unter anderem gegen China in Stellung, das den Bau und Kauf von Elektrofahrzeugen mit hohen staatlichen Subventionen fördert (allein 6700 Euro für den Käufer eines E-Autos) und damit das Tempo im Elektroauto-Markt vorgibt. Zuletzt kündigte mit der chinesischen BYD der weltweit größte Hersteller von Lithium-Ionen-Batterien an, ab 2011 zwei Fahrzeuge mit Elektroantrieb aus chinesischer Produktion in Europa vermarkten zu wollen.