Zukunft heißt Mirai

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Auf Außenwirkung bedacht ist sicher ein Wasserablassknopf („Water Release Button“), beschriftet mit dem chemischen Kürzel „H2O“, platziert direkt neben dem Lenkrad. Das von der Brennstoffzelle abgegebene Wasser wird entweder automatisch außenbords befördert – oder per Knopfdruck in den Innenraum. Wer also zu Demonstrationszwecken etwas Flüssigkeit zu sich nehmen will, kann das gezielt tun.

Auf die Frage, wie denn die CO2-Emissionen bei der Herstellung des Wasserstoffs minimiert werden könnten, der auch in Japan meistens aus Erdgas reformiert wird, gibt Toyota in der Pressekonferenz eine strategische Antwort: Es gehe darum, langfristig Rohölimporte zu ersetzen, und erneuerbare Energien wären die beste Möglichkeit, Wasserstoff bereit zu stellen.

Der Preis in Japan beträgt rund 7,2 Millionen Yen (49.500 Euro). In Europa und den USA soll der Wagen ab Sommer kommenden Jahres angeboten werden. Branchenkenner gehen davon aus, dass er in Kalifornien inklusive der bei Nullemissionsfahrzeugen üblichen Steuererleichterungen 45.000 US-Dollar kosten könnte. Alternativ werden in einem Rundum-Sorglos-Paket 499 US-Dollar pro Monat fällig. Für Deutschland tippen wir auf einen Einführungspreis von 60.000 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Bis 2025 soll der Preis auf das Niveau eines vergleichbaren Hybridautos sinken.

Die Konkurrenz legt nach – auch die deutsche

Honda hat offenbar die angekündigte Pressekonferenz von Toyota zum Anlass genommen, um einen Tag vorher das eigene FCEV in einer überarbeiteten Version vorzustellen. Gegenüber der ersten Studie ist die Verkleidung der hinteren Radkästen geschrumpft, und insgesamt wirkt das Design bedauerlicherweise konventioneller. Toyota geht den gleichen Weg und sagt, man wolle „nicht zu ungewöhnlich“ sein, ohne Angst vor Beliebigkeit, wohl aber mit der Hoffnung, potenzielle Kunden nicht zu verschrecken. Die Serienproduktion des Hondas soll in rund einem Jahr starten. In Abgrenzung zur Konkurrenz hat er fünf statt vier Sitze, und es ist von gut 700 (statt der 650 Kilometer des Mirai) Reichweite die Rede. Auch Honda präsentiert eine Hausnotstromversorgung und zeigt den notwendigen DC-/AC-Wandler gleich mit.

Die deutschen Wettbewerber werden auf der kommenden L.A. Motor Show (Ende November) sowie in Detroit (Mitte Januar) eigene Interpretationen des Themas zeigen. Zumindest beim Volkswagen-Konzern werden es Ankündigungen und Prototypen sein, um die Wirklichkeit zu erproben und Präsenz zu zeigen. Dem Vernehmen nach wird Audi ein Auto auf die Straße schicken, dass formal dem Tesla Model S ähnelt, also mutmaßlich einen A7.