Prototypen-Fahrt im Honda e

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Das knuffige Äußere des Honda e soll mit der angedeuteten Kühlergrillbrille an die erste Generation des Honda Civic erinnern. Die runden Augen bringen viel Sympathie, die coole Kühlermaske, das Design gegenüber am Heck und die knackigen Proportionen steigern sie noch. Irritation auf den zweiten Blick: Wo sind die Außenspiegel? Im Prototyp sind stattdessen windschlüpfige Digitalkameras eingebaut.

Hondas erstes elektrisches Serienauto

Die schwarze Klappe auf der Fronthaube verbirgt die Ladesteckdose des ersten elektrische Serien-Honda. „In einer halben Stunde lädt sich ein leeres Batteriepaket bei entsprechender Schnellladung zu rund 80 Prozent wieder auf“, erklärt Projektmanager Kohei Hitomi nach. Die letzten 20 Prozent dauern wie bei allen Elektromodellen dann deutlich länger. Hitomi weiß um die Skepsis gerade europäischer Kunden. Er entgegnet, dass Honda mit seinem E-Auto eine Downsizing-Philosophie verfolgt, die es konsequent als Kurzstreckenfahrzeug sieht. „Jeder will krampfhaft Reichweite haben, aber das macht die Autos nur größer und schwerer. Wir wollen diesem Trend entgegenwirken.“

Der Innenraum ist puristisch und chic zugleich. Ein durchgehendes Panel in Holzoptik trägt drei übersichtliche Berührungs-Displays. Über Apps in Kacheloptik sollen sich die wichtigsten Funktionen steuern lassen. Fahrprogramm und Feststellbremse lassen sich auf einer kleinen Insel mit Holzumrandung zwischen den Frontsitzen bedienen.

Ausreichend Platz im Innenraum

Die Sitze sind bequem, aber eher konturlos und zu groß sollte man schon wegen der kurzen Oberschenkelauflage nicht sein. Trotz der überschaubaren Dimensionen ist ausreichend Platz für vier Personen. Weder kostet ein Motor vorderen Fußraum noch verengt ein Kardantunnel den Innenraum.

Ein Schnäppchen wird der Honda e nach seiner Weltpremiere auf der Frankfurter IAA im September und dem Marktstart im März 2020 nicht werden. Aktuell ist davon auszugehen, dass es je nach Ausstattungsvariante zwischen 30.000 und 35.000 Euro losgeht. Damit tritt der Honda e gegen die elektrischen Varianten von Opel Corsa und Peugeot e-208 mit je 50 kWh oder den VW ID 3 an.

Das gilt wohlgemerkt für den Preis und nicht für die Batteriegröße. In Kapazität und voraussichtlicher Reichweite dagegen liegt der Honda noch unter Elektroautos wie der Renault Zoe R90/R110 (Test) mit ihren 41 oder dem Kia e-Niro mit seinen 39,2 kWh. So könnte der Preis zum Haupthindernis werden, jedenfalls für pragmatische Kunden. Honda ist indes überzeugt, dass das Konzept des Honda e aufgehen wird. (fpi)