Siemens liefert Elektroantriebe für Volvo

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Die Frage der zukünftigen Wertschöpfung, sobald der Anteil von eigenen Verbrennungsmotoren zurückgeht, beantwortete Jacoby heute so: Man wolle gar nicht zu den großen Automobilherstellern gehören, sondern lieber schnell und beweglich auf neue Anforderungen reagieren können. Gerade weil unklar ist, wie sich die Elektromobilität weiterentwickelt, sieht sich Volvo durch eine modulare Plattform und die Partnerschaft mit einem Antriebsspezialisten wie Siemens gut aufgestellt.

Differenzierung über Software

Schnelligkeit könnte auch bei einem anderen Problem helfen: Eine Markendifferenzierung über den Motor ist bei Elektroautos kaum noch möglich, die Autobauer werden sich durch andere Besonderheiten differenzieren müssen, etwa eine ausgeklügelte Antriebssteuerung und das damit verbundene Fahrgefühl, hinterlegt in der "Motion Control Software", wie sie Siemens-Vorstand Russwurm heute benannte. Auch hierbei glaubt Siemens, einen sinnvollen Beitrag leisten zu können – ohne freilich den Markencharakter beeinflussen zu wollen. Anders als mancher Konkurrent in der Zulieferbranche sei Siemens nicht nur ein Unternehmen, das Elektromotoren liefern könne, sondern beherrsche das gesamt Spektrum der Elektromobilität – das weit über Automobile hinausreicht.

Es wird sich erweisen, welches der richtige Weg ist: das Erhalten von möglichst viel Wertschöpfung beim Automobilhersteller – oder die Kooperation mit einem starken Partner aus dem Antriebsbereich und die Konzentration auf schnelle Reaktionsfähigkeit und Flexibilität in einem volatil erscheinenden Markt. Wenn das Modell Volvo sich bewährt, lockt ein lukratives Geschäft mit allen Facetten der Elektromobilität für Siemens. (ggo)