Spar-Exot

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Erdgas wird in Deutschland in zwei verschiedenen Formen als Kraftstoff angeboten: Als H- und als L-Gas. Mit letzterem ist der Verbrauch etwas höher, dafür ist es günstiger. Verkauft wird es vorwiegend in Norddeutschland, H-Gas mit einem höheren Energiegehalt in Süddeutschland. Im Test wurde ausschließlich H-Gas verwendet. Im Bordcomputer ist eine Anzeige enthalten, die die Qualität des Erdgases in Prozent anzeigt.

Schlecht geteilt

Skoda verbaut zwei Tanks. Der für Benzin fasst 50 Liter, der für Erdgas 15 Kilogramm. Diese Aufteilung ist einer der größten Kritikpunkte am G-Tec. Kosten dürften der Grund sein, warum Volkswagen keinen anderen, kleineren Benzintank einbaut und parallel den Vorrat an Erdgas erhöht. Genau das würde aber der Praxistauglichkeit enorm zugute kommen, denn die Tankstellendichte ist, verglichen mit Benzin, Diesel und Flüssiggas (LPG), deutlich geringer. Im Osten von München ist sie sehr überschaubar. Hat ein Pendler eine entsprechende Tankstelle auf seinem täglichen Weg, mag das egal sein. Müssen jedoch für jedes Nachfüllen größere Umwege in Kauf genommen werden, ist die geringe Dichte an „Zapfstationen“ in Kombination mit der durch den kleinen Tank bedingten, kurzen Reichweite lästig. Und schmälert ganz nebenbei natürlich den Spareffekt.

Nach spätestens 378 Kilometern war im Test der Erdgastank leer, sonst waren es meist zwischen 310 und 330. Das wir auf insgesamt 2350 Kilometern dennoch nur etwas über 400 mit Benzin gefahren sind, darf der geneigte Leser dem Ehrgeiz des Autors zuschreiben. Bei komplett leerem Erdgas-Tank passen mehr als die angegebenen 15 kg rein, unser Rekord liegt bei 16,28 kg. Die ersten Kilometer nach dem Tanken von Erdgas fährt der G-Tec mit Benzin – warum, lässt leider auch die ansonsten sehr auskunftsfreudige Bedienungsanleitung offen. In der ist übrigens sogar enthalten, wie die hinteren Fensterkurbeln zu bedienen sind, was für einen feinen Humor der Autoren spricht.

Spät in Schwung

Die Maschine selbst treibt den Octavia ausreichend flott an, sofern die Grenzen der möglichen Zuladung nicht gerade komplett ausgeschöpft werden. Sie ist mit 110 PS ebenso stark wie der stärkere der beiden 1.2 TSI, hat mit 200 aber 25 Nm mehr Drehmoment. Das soll im Erdgas-Octavia ab 1500/min anliegen, der Testwagen kam aber erst ab ca. 1800/min so richtig in Schwung. Darunter war die Maschine erstaunlich zäh. Wer den Octavia häufig schwer belädt, wird sich in der einen oder anderen Situation mehr Kraft wünschen.