Ein Ausflug mit dem 270 PS starken Peugeot RCZ R

Stark wie nie

Am Exotenstatus des Coupés konnte das 2013er-Facelift nichts ändern. Auch das neue Topmodell RCZ R wird wahrscheinlich nicht für neue Höhenflüge bei den Verkaufszahlen sorgen. Es bietet zwar deutlich mehr Leistung als die bisher stärkste Ausführung, hat aber ähnlich Schwächen

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Von
  • Martin Franz
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Nizza (Frankreich), 27. November 2013 – Nach drei Jahren im Verkauf hat Peugeot Anfang 2013 den RCZ leicht überarbeitet. Am Exotenstatus des Coupés konnte das nichts ändern. Auch das neue Topmodell RCZ R wird wahrscheinlich nicht für neue Höhenflüge bei den Verkaufszahlen sorgen. Es bietet zwar deutlich mehr Leistung als die bisher stärkste Ausführung, hat aber ähnlich Schwächen.

170 PS Literleistung

Der RCZ R ist das stärkste Serienfahrzeug, das Peugeot jemals gebaut hat. Mit 270 PS übertrumpft er das bisherige RCZ-Spitzenmodell um immerhin 70 PS. Als Ausgangsbasis dient der gleiche 1,6-Liter-Turbobenziner. Er stammt noch aus der Zusammenarbeit mit BMW und wird aktuell noch in zahlreichen Versionen eingebaut. Die schwächeren Varianten bekommen bei BMW und Mini demnächst einen 1,5-Liter-Dreizylinder mit 136 PS. PSA hat in dieser Woche ebenfalls einen Dreizylinder angekündigt, der aus 1,2 Litern Hubraum 110 oder 130 PS holt. Damit wird der gemeinsam entwickelte Motor in dieser Leistungsklasse bald nirgendwo mehr eingebaut.

Der 1,6-Liter-Vierzylinder im RCZ wurde mit einem neuen Twin-Scroll-Turbolader versehen. Dazu wurden einige Teile der Leistung angepasst – kein Wunder, leistet die Maschine doch fast 170 PS pro Liter Hubraum. Dass hier kein neuer Motor für die Ewigkeit geschaffen wurde, dürfte klar sein. An Kraft mangelt es dem Vierzylinder natürlich nicht. Der RCZ R hängt gierig am Gas, Zwischenspurts meistert er lässig und souverän. 5,9 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 und elektronisch begrenzte 250 km/h Spitze sind Fahrleistungen, die vom Porsche Cayman (5,7 Sekunden und 266 km/h schnell) nicht allzu weit entfernt sind. Der dumpfe Sound der Maschine klingt sonor, aber nicht zu aufdringlich. Das Sechsgang-Getriebe ist knackiger als beim normalen RCZ, aber die Schaltwege könnten noch kürzer ausfallen.

Ringen um Traktion

Doch behäbige Fahrleistungen waren auch bisher nicht das Problem des RCZ – mit den 200 PS des bisherigen Topmodells war man ja bei Bedarf auch schon recht flott unterwegs. Doch schon dort fiel auf, dass der Frontantrieb mit der Leistung des Motors so seine Probleme hat. Deutlich wird das beispielsweise, wenn man aus dem Kreisverkehr ausfährt und dabei kräftig beschleunigt. Dann wird die Lenkung unangenehm leicht und das Coupé rutscht schon mal ein wenig rum, wenn man es übertreibt. Es ist also schon mit dem 200-PS-Modell nicht einfach, die Leistung auf die Straße zu bekommen.