Test: Volvo V90 T8 Twin Engine

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Die gute Lenkung ist es auch, die es ermöglicht, den ziemlich breiten Wagen problemlos durch die Stadt zu bewegen. Sie war bereits beim Test des XC60 T8 positiv aufgefallen. Fürs Einparken im urbanen Ballungsraum sollten Interessen unbedingt die 360-Grad-Kamera ordern. Sie erleichtert das zentimetergenaue Rangieren.

Eingeschränkt umweltfreundlich

Zur Ökologie: Es ist offensichtlich, dass ein dermaßen großes und kraftvolles Auto nicht das Prädikat ausnehmend umweltfreundlich bekommen kann. Und dass der Normverbrauchswert von 2,2 Litern entsprechend 49 Gramm CO2 pro Kilometer im besten Fall als Witz des Gesetzgebers bewertet werden muss, ist bei Plug-in-Hybriden bekannt. Die Formel für Plug-in-Hybridautos nach ECE-Norm R 101 hat heise/Autos vor längerer Zeit einmal auseinandergenommen. Dennoch gibt es einige Pluspunkte.

So war es im Test jederzeit machbar, Metropolregionen ohne lokale Emissionen im E-Betrieb zu verlassen. Nutzer mit Ladedisziplin schonen so Atemluft und Ohren der Anwohner. Auch der Verbrauch des Verbrennungsmotors von 8,8 Litern Superbenzin auf 100 Kilometer – ohne Einberechnung einer elektrischen Teilstrecke – ist okay und liegt speziell auf der Autobahn klar unter dem XC60 T8. Erst bei hohem Tempo wird der V90 zweistellig. Stichprobe: Auf der Rückfahrt vom Caravan Salon in Düsseldorf nach Hamburg (circa 400 km) ergab sich bei einer vorgewählten Geschwindigkeit von 160 km/h im ACC-Regler ein Wert von 9,5 Liter bei einem Durchschnitt von tatsächlichen 119 km/h. Die geringe Stirnfläche ist ein Argument für Kombi statt SUV, das von vielen Kunden ignoriert wird. Der SUV-Trend entzieht sich vielen Fakten.

Selbstverständlich, weil ab Erstzulassungsdatum 1. September 2018 für direkt einspritzende Ottomotoren indirekt vorgeschrieben, ist auch der Partikelfilter. Viele Hersteller und auch Volvo beim V90 T8 überspringen die Euro 6c-Norm und zertifizieren gleich nach Euro 6d-TEMP. Die meisten Wettbewerber sind auf dem gleichen Stand, nur im Volkswagen-Konzern gibt es Nachholbedarf, wie die ständig aktualisierte Liste des ADAC zeigt.

Fazit

Der Plug-in-Hybrid etabliert sich als luxuriöse Spitzenalternative zum Selbstzünder. Im Volvo V90 T8 Twin Engine bekommen die Käufer ein ausgezeichnetes Reiseauto mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Antriebskultur und Leistungsüberfluss. Im Vergleich zum Lehrer-Volvo der 1980er-Jahre sind die Verbrauchswerte niedrig. Wer einen möglichst effizienten Plug-in-Hybrid will, muss trotzdem zum Toyota Prius greifen. Der Volvo V90 T8 ist eine komfortable Alternative für alle, die Wert auf ausgeglichene Ästhetik legen und denen SUV-Protz peinlich ist.

Der Hersteller hat das Fahrzeug kostenfrei zur Verfügung gestellt und überführt. Der Autor hat die Fahrenergiekosten (Strom, Superbenzin) getragen. (mfz)