Mittwoch: Windows 11 aus der Cloud, Google darf kopierte Liedtexte zeigen

Microsofts Windows-Pläne + Googles Copyright-Freispruch + Kombikarten nach Maestro-Aus + Solardach auf Autobahn + weniger E-Autos von VW + Trends junger Chefs

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Blick in den Himmel in einer symbolisch vernetzten Stadt; Mittwoch: Cloud-Windows, Liedtext-Kopien, Kombi-Karten, Autobahn-PV, VW-Reduktion & Firmen-Kommunikation

(Bild: Blue Planet Studio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Basierend auf Windows 365 für Firmenkunden soll auch Windows 11 für Privatanwender in der Cloud laufen. So will Microsoft das Betriebssystem einfacher mit verbesserten KI-Diensten unterstützen. Das waren zumindest die Pläne vor einem Jahr. Dagegen ist Google jetzt der Copyright-Verletzungen freigesprochen worden, obwohl die Suchmaschine Liedtexte zeigt, die ohne zu fragen von einer Webseite kopiert wurden. Kismet, sagen US-Gerichte. In Deutschland fragt sich derweil die Kreditwirtschaft, ob es ein Leben nach Maestro gibt. Nach den Sparkassen kombiniert die Degussa-Bank die Girocard mit Mastercard Debit. Ein solches Co-Badging könnte die Zukunft sein nach dem Maestro-Aus – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Windows ist im Unternehmensbereich zunehmend in die Cloud gewandert, sodass etwa bei Windows 365 das Betriebssystem samt Anwendungen, Daten und Einstellungen nicht mehr lokal auf einem PC gespeichert sind. Dies plant Microsoft auch mit Windows 11 für Endkunden und Privatanwender, wie aus einer internen Präsentation von Juni 2022 hervorgeht. "Aufbauend auf Windows 365, soll das komplette Windows-Betriebssystem aus der Cloud auf jedes Gerät gestreamt werden können", heißt es. Die Leistungsfähigkeit von Cloud und Client soll demnach genutzt werden, um verbesserte, KI-gestützte Dienste überall zu ermöglichen: Microsoft will Windows 11 komplett in die Cloud verlagern.

Endgültig gescheitert ist eine Millionenklage der Liedtext-Webseite Genius.com gegen ihren kanadischen Mitbewerber Lyricfind sowie Google. Dessen Suchmaschine hat direkt Liedtexte angezeigt, die von der Genius-Webseite kopiert waren. Das zeigten versteckte Markierungen. Gleichzeitig brachen die Zugriffszahlen auf genius.com ein. Der Betreiber wollte sich nicht ausnutzen lassen und klagte. Doch ist solche Selbstbedienung an fremder Leistung nach US-Recht nicht verboten. Anders als in der Europäischen Union gibt es dort nämlich kein Schutzrecht für Datenbanken: Kopierte Liedtexte – Freie Fahrt für Google.

Das Aus für Maestro-Karten in Europa hat die Gemüter erregt. Der Debitkartendienst des US-Konzerns ist bislang in der Regel Zweitfunktion der Girokarten deutscher Banken und Sparkassen. Maestro ermöglicht, die "EC-Karte" auch im Ausland als Zahlungsmittel und an Geldautomaten einzusetzen. Die Einstellung des Dienstes sei ein Riesenproblem für die Girocard, ist oft zu hören. Mastercard-Konkurrent Visa könnte sein vergleichbares System V Pay vielleicht ebenfalls bald einstellen, womit für Reisende ins Ausland eine zusätzliche Karte unerlässlich würde. Die naheliegende Anschlusslösung für die nationalen Banken und Sparkassen lautet, ein neues Co-Badging aufzubauen: Nach Maestro-Aus kommen neue Zweitzahlungssysteme auf Kombikarten in Mode.

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Über Autobahnen könnte künftig Sonnenstrom geerntet werden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat persönlich an der Rastanlage Hegau-Ost an der A 81 in Baden-Württemberg das Pilotprojekt "PV-Süd" in Augenschein genommen, das kurz vor der Fertigstellung steht und an dem die Technik getestet werden soll. Der Demonstrator besteht aus einer 12 × 14 Meter großen Dachfläche aus Photovoltaik-Modulen, die etwa 5,50 m über der Fahrbahn auf einer Stahlkonstruktion steht. Das Bauwerk steht im Bereich der parallel zur Autobahn A81 verlaufenden Durchfahrtsstraße beziehungsweise Schwerlastspur einer Tank- und Rastanlage. Im kommenden Monat soll es fertig sein: Erstes Solardach über Autobahn fast fertig.

Der offizielle Festakt zum Start der Fertigung des ID.7 wird verschoben, 300 von 1500 Leiharbeiter werden ab August nicht mehr beschäftigt: Es sind beunruhigende Nachrichten, die aus dem Volkswagen-Werk in Emden kommen. In den kommenden zwei Wochen werde zudem die Spätschicht in der Fertigung entfallen, berichtet der VW-Betriebsrat in Emden. Betroffen davon ist die Produktion der beiden Elektroautos ID.4 und ID.7. Der Passat wird dagegen wie geplant weiter gebaut. Grund für die gekürzten Produktionszahlen sind eine geringere Nachfrage als zuletzt prognostiziert: Produktion von Elektroautos bei Volkswagen in Emden wird gedrosselt.

An der Kommunikation hängt sich die Kluft der unterschiedlichen Generationen auf: Während sie 49 Prozent der älteren Babyboomer-Mitarbeiter für effizient halten, meinen das unter den Millennials nur in 37 Prozent für das eigene Unternehmen. Ihre Kritik ist meist, dass sie langatmig (24 Prozent) und schlicht unzureichend (17 Prozent) sei. Und während erfahrene Führungskräfte den internen Austausch mehrheitlich als transparent empfinden, stimmen dem von den Millennials und der Gen Z nur 31 Prozent zu. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie von YouGov im Auftrag von Atlassian: Homogen und Top down sind out, doch junge Führungskräfte wollen weiter Boomer.

Auch noch wichtig:

(fds)