Montag: Klage gegen Internet Archive, Russlands Raketen mit deutschen Bauteilen

Musikklabels gegen Gemeinschaftsprojekt + Verstöße gegen Russland-Sanktionen + Apple-Klage gegen Rivos + Decks mit E-Autos nicht ausgebrannt + Rückkehr ins Büro

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Vinyl-Schallplatten in einem Laden, dazu Text: MONTAG Musikindustrie, IT-Bauteile, Apple vs Rivos, Elektroautos & Homeoffice

(Bild: Derick Hudson / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Das Gemeinschaftsprojekt Internet Archive hat sich der Digitalisierung von Aufnahmen von 78rpm-Schallplatten verschrieben. Dies diene der Entdeckung und dem Erhalt von seltenen Aufnahmen. Doch mehrere Musiklabels verklagen Internet Archive nun auf 372 Millionen US-Dollar. Sie sehen ihre Rechte verletzt. In russischen Marschflugkörpern finden ukrainische Techniker immer wieder westliche Bauteile. Als zentrale Drehscheibe für die Umgehung von Sanktionen gilt China. Und ein US-Gericht nimmt Apples Klage gegen das Chip-Startup Rivos an – die wichtigsten Meldungen vom Wochenende im kurzen Überblick.

Das "Great 78 Project" ist eine Sammlung, die von vielen Freiwilligen ins Leben gerufen wurde und Tausende Aufnahmen der bis etwa in die 1950er-Jahre produzierten 78rpm-Schallplatten digitalisiert, darunter Stücke von Frank Sinatra, Billie Holiday, Louis Armstrong und Bing Cosby. Das Gemeinschaftsprojekt diene der Entdeckung und dem Erhalt der seltenen Aufnahmen und sei für die Forschung von großem Wert, so die Argumentation. Die Musikindustrie aber sieht das anders und spricht von "Massendiebstahl". Sechs Musikkonzerne haben nun das an dem Projekt beteiligte gemeinnützige Internet Archive verklagt. 372 Millionen Dollar: Musikindustrie verklagt Internet Archive

In einer in der Ukraine niedergegangenen russischen Kodiak-Rakete habe ukranische Techniker unter anderem einen Infineon-Chip entdeckt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele IT-Bauteile westlicher Konzerne wie AMD, EPCOS, Intel oder Infineon sowie dessen Tochter Cypress in russischen Waffensystemen stecken, die im Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Einsatz kommen – trotz umfassender Sanktionen. Eine Auswertung öffentlich zugänglicher internationaler Zolldaten zeigt, wie die Teile nach Russland gelangen. Als eine Drehscheibt gilt Chjina. 60 Absender aus elf Ländern: Wie deutsche Chips in russische Raketen gelangen

Der US-Konzern Apple steckt Milliarden von US-Dollar in das Design eigener Chips. Dementsprechend ist der Schutz der eigenen Entwicklungen bei Apple traditionell ein Schwerpunkt der Firmenkultur. Nach Ansicht von Apple, hat das bisher öffentlich kaum in Erscheinung getretene Chip-Startup Rivos gezielt Apple-Entwickler abgeworben, die an den Chipdesigns der A-Serie für iPhones und iPads und der M-Serie für Macs und Tablets gearbeitet hätten. Laut Apple soll Rivos seit Mitte 2021 rund 40 Entwickler abgeworben haben. Ein Bezirksgericht in Kalifornien sieht nun "hinreichenden Schaden" durch die Abwerbungen von Rivos bei Apple. US-Gericht nimmt Apples Klage gegen Chip-Startup Rivos an

Nach einem verheerenden Feuer auf dem japanischen Frachter "Fremantle Highway" vor der niederländischen Küste war das Schiff vor gut einer Woche nach Eemshaven geschleppt worden. Tagelang waren die Nordsee, die Inseln und die Naturgebiete des Wattenmeers von einer Ölpest bedroht. Bei der Evakuierung des Schiffes war ein Mensch ums Leben gekommen. Die Brandursache steht nach wie vor nicht fest, die Untersuchung dazu läuft. Nach ersten Informationen der Küstenwache direkt nach Ausbruch des Feuers könnte womöglich ein E-Auto Ausgangspunkt des Feuers gewesen sein. Berger haben nun das Schiff inspiziert. Nicht alles an Bord ist zerstört. Decks mit Elektroautos der Fremantle Highway nicht ausgebrannt

Nachdem in der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns das Arbeiten von Zuhause stark zugenommen hat, führt Homeoffice nun zunehmend zu Konflikten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. In den USA erhöhen erste Unternehmen den Druck auf ihre Angestellten, die weiterhin zu oft im Homeoffice arbeiten und an zu wenigen Tagen ins Büro kommen. Zuletzt hat Amazon damit begonnen, E-Mails an jene Beschäftigten zu schicken, die in den vergangenen Wochen jeweils nicht an mindestens drei Tagen ins Büro gekommen sind, berichten Medien. Auch andere Unternehmen drängeln zur Rückkehr ins Büro; teilweise wird sogar gedroht. Rückkehr ins Büro: Amazon warnt Angestellte per Mail, andere US-Firmen drohen

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(akn)