Nur "unter Aufsicht": Tesla ändert Bezeichnung für Fahrassistenten FSD

Seit Jahren wird der Name für Teslas Fahrassistenten kritisiert, weil er zu viel Autonomie suggeriere. Nun bekommt er einen Zusatz und wird regelrecht konfus.

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(Bild: TierneyMJ/Shutterstock.com)

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Der Elektroautohersteller Tesla hat die Bezeichnung für den Fahrassistenten FSD geändert und weist damit jetzt explizit darauf hin, dass er jederzeit überwacht werden muss. Statt "Full Self Driving (Beta)" – also etwa "vollständig selbst fahrend (Beta)" – sprechen Tesla und Firmenchef Elon Musk jetzt von "Full Self Driving (Supervised)" – etwa "vollständig selbst fahrend (unter Aufsicht)". Das hat unter anderem das Fachportal Electrek bemerkt. In den Erläuterungen zum jüngsten Software-Update heißt es demnach: "Unter Ihrer Aufsicht kann FSD (Supervised) Ihren Tesla fast überall hin fahren." Die Software mache das Fahrzeug aber nicht autonom, also "werden Sie nicht nachlässig".

Mit dem Schritt scheint Tesla nach Jahren anzuerkennen, dass es sich bei der oft mit vollmundigen Versprechen angepriesenen Software eben nicht um mehr handelt als einen Fahrassistenten. Vor allem Elon Musk behauptet seit Jahren, dass die Fahrzeuge damit im Prinzip schon autonom fahren können, oder zumindest kurz davor stehen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hatten zuletzt immer weniger Käufer und Käuferinnen eines Tesla die 12.000 US-Dollar teure Zusatz-Software gekauft. Auch ein Monatsabo in Höhe von 200 US-Dollar hat das Interesse offenbar nicht erhöht. Jetzt sollen alle Tesla in den USA, für die die Software verfügbar ist, einen kostenlosen Probemonat bekommen, berichtet Reuters.

"Full Self Driving" ist eine Weiterentwicklung des "Autopilot" von Tesla. Beide Namen stehen seit Jahren in der Kritik, weil sie eine Selbstständigkeit suggerieren, die die Technik nicht liefern kann – oder darf. Im Handbuch wird darauf hingewiesen, dass die Fahrenden ihre Hände jederzeit am Lenkrad belassen müssen, um notfalls eingreifen zu können. In den USA laufen mehrere Untersuchungen zu dem Vorgehen von Tesla, auch Klagen gibt es bereits. Zum Super Bowl hat Mitte Februar ein Werbespot für Aufmerksamkeit gesorgt, in dem die unausgereifte Technik gar als "lebensgefährlich" kritisiert wurde, die nicht auf die Allgemeinheit losgelassen werden dürfe.

(mho)