Volkswagen richtet deutsche Produktion auf Transformation zum E-Auto aus

Volkswagen macht seine deutschen Werke fit für einen gleitenden Übergang von konventionellen zu Elektroautos und will 10 Mrd. Euro bis 2026 sparen

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VW T-Roc Cabrio

Ein VW T-Roc Cabrio vor dem Volkswagenwerk Osnabrück

(Bild: Volkswagen)

Lesezeit: 3 Min.

Vorstand und Aufsichtsrat von Volkswagen haben über die Pläne für die Auslastung ihrer Werke bis zum Jahr 2028 informiert. Es sei auch über die Investitionsplanung der kommenden fünf Jahre beraten und der Stand des geplanten Sparprogramms für die Kernmarke VW mitgeteilt worden, erklärte ein Sprecher nach der Sitzung auf Anfrage, ohne Einzelheiten zu nennen.

Im Rahmen eines Performance-Programms namens "Accelerate forward | Road to 6.5", über dessen Umsetzung seit Oktober mit dem Betriebsrat verhandelt wird, sollen die Kosten bis 2026 um 10 Milliarden Euro sinken. Als erste Maßnahme hatte Volkswagen Anfang November für die wichtigsten Standorte einen Einstellungsstopp verhängt.

Volkswagen-Chef Thomas Schäfer sagte, dass sein Unternehmen mit der Transformation "in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld unsere einzelnen Werke und den Volkswagen Produktionsverbund in Deutschland zukunftsfest aufstellen. Mit der jetzt verabschiedeten Werkebelegung leisten wir auch im Rahmen unseres Performance-Programms einen substanziellen Beitrag zu einer starken, wettbewerbsfähigen Marke VW". Über die Höhe der Investitionen wurde aber nicht informiert.

Volkswagen erwartet die höchsten Investitionen 2024 und 2025, weil bis dahin sowohl Autos mit Verbrennungsmotoren als auch Elektroautos parallel entwickelt und produziert werden müssten. Produktionsvorstand Christian Vollmer verrät nichts Neues, wenn er sagt: "Wir nutzen den Umstieg auf die Elektromobilität, um die Komplexität in der Produktion zu senken und unsere Werke noch effizienter aufzustellen. Fahrzeuge, die auf der gleichen Architektur basieren, bündeln wir konsequent markenübergreifend in unseren Werken. So verhindern wir, dass Werke viel Geld in die Integration von verschiedenen Fahrzeug-Architekturen investieren. Vielmehr ist es unser Ziel, dass die Werke auf der technischen Grundlage einer Fahrzeugarchitektur mehrere Modelle produzieren."

Bereits Ende September hatte Volkswagen angekündigt, auf die bisher in Wolfsburg geplante neue Fabrik für das Zukunftsmodell Trinity zu verzichten und das Modell stattdessen in Zwickau bauen zu wollen. Das Werk Wolfsburg wird zum ID.3 ein zweites Elektromodell bekommen, ab 2026 soll ein batterieelektrisches SUV dazukommen. Die Elektroautos werden parallel zu VW Golf und VW Tiguan gefertigt. Ab 2025 kommt laut Plan der Nachfolger des Tiguan Allspace dazu.

Neue E-Autos auf Basis der Ende des Jahrzehnts startenden SSP-Architektur (Scalable Systems Platform), eingeschlossen der VW Golf, werden komplett im Stammwerk gebaut, der Standort Warmenau wird dafür wird nicht ertüchtigt. Das ursprünglich für Wolfsburg vorgesehene Fahrzeugprojekt mit dem Arbeitstitel "Trinity" soll im Werk Zwickau weiterverfolgt werden. Das Werk Osnabrück baut weiterhin Arteon und T-Roc Cabriolet und soll die Kooperation mit Porsche fortzusetzen.

(fpi)