Weiterer Umbau bei Siemens-Konzernspitze möglich
Im Aufsichtsrat des deutschen Elektronkonzerns wird laut "Süddeutscher Zeitung" beklagt, es gebe "massive Kräfte", die eine Aufklärung des Skandals und einen notwendigen Neuanfang blockierten.
Einflussreiche Mitglieder des Siemens-Aufsichtsrats wollen laut Süddeutscher Zeitung nach der Berufung des neuen Vorstandschefs Peter Löscher die Konzernspitze weiter umbauen. Als Folge des Korruptionsskandals könnten Vorstände ihren Job verlieren, unter ihnen der für die Kraftwerkssparte zuständige Uriel Sharef, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Im Aufsichtsrat wird beklagt, es gebe "massive Kräfte", die eine Aufklärung des Skandals und einen notwendigen Neuanfang blockierten.
Am 31. März 2008 enden die Verträge von Uriel Sharef, der sich um die Kraftwerkssparte kümmert, und Klaus Wucherer, der unter anderem für das Transportgeschäft zuständig ist. Beide könnten nach Angaben aus Konzernkreisen als Folge des Skandals um schwarze Kassen und Schmiergeldzahlungen ihren Job verlieren, obwohl keine Anhaltspunkte für eine persönliche Verwicklung der beiden vorliegen.
Ein neuer Vertrag für Sharef komme "nicht in Frage", heißt es laut Süddeutscher Zeitung aus dem Aufsichtsrat. Nach neuen Erkenntnissen sei auch die Sparte Power Generation (PG), also die Kraftwerkstochter, stark von dem Korruptionsskandal betroffen. Ähnlich wie im Konzernbereich Telekommunikation (Com) seien offenbar auch bei PG über viele Jahre schwarze Kassen geschaffen und Auftraggeber bestochen worden. Die US- Anwaltskanzlei Debevoise, die Siemens im Auftrag des Aufsichtsrats durchleuchte, sei auf fragwürdige Zahlungsvorgänge bei PG in Höhe von insgesamt fast 300 Millionen Euro gestoßen.
Siemens wollte sich am Donnerstag gegenüber der Zeitung nicht dazu äußern, ob Sharef und Wucherer den Konzern mit Ablauf ihrer Verträge verlassen müssen. Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern sei Sache des Aufsichtsrats, der darüber zu gegebener Zeit entscheide.
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