Yahoo verschafft sich mehr Spielraum
Im Übernahmepoker mit Microsoft hat Yahoo die Norminierungsfrist für Kandidaten für den Verwaltungsrat verlängert und damit mehr Zeit gewonnen, andere Optionen zu prüfen.
Yahoo hat die Frist zur Ernennung neuer Kandidaten für den Verwaltungsrat verlängert und verschafft sich damit mehr Zeit im Übernahmepoker mit Microsoft. Wie das US-Unternehmen am gestrigen Mittwoch mitteilte, wird die Frist auf zehn Tage nach Bekanntgabe des Hauptversammlungstermins verschoben. Wann die jährliche Hauptversammlung stattfindet und dieser Termin offiziell bekannt gegeben wird, ist unterdessen weiter offen. Einem Bericht der Financial Times zufolge sollte die Versammlung bis spätestens 12. Juni stattfinden. Der Termin könnte dann zwischen dem 14. Mai und dem 2. Juni bekannt gegeben werden.
Mit der Verlängerung der Frist verschafft sich Yahoo mehr Luft im Übernahmepoker mit Microsoft. Der Redmonder Softwarekonzern hatte ein Übernahmeangebot für den Internetanbieter abgegeben, das zum Schlusskurs am Dienstag rund 40 Milliarden US-Dollar wert war. Yahoo hatte das Angebot zunächst abgelehnt. Sollte bis Mitte März keine freundschaftliche Einigung zustande kommen, erwarten Beobachter, dass Microsoft den Weg über den Yahoo-Verwaltungsrat gehen könnte. Redmond könnte versuchen, die Mehrheit der Investoren hinter sich zu bringen und mit eigenen Kandidaten die Kontrolle über den Verwaltungsrat zu übernehmen.
In einer Mitteilung ließ Yahoo wissen, die Fristverlängerung erlaube dem Gremium, "weiterhin sämtliche strategischen Optionen zu prüfen", ohne von einer Übernahmeschlacht abgelenkt zu werden. Die Financial Times schreibt unter Berufung auf eine Quelle aus Unternehmenskreisen, die Verschiebung solle die Verhandlungen mit Microsoft freundlich halten.
Eine der möglichen Alternativen lotet Yahoo derzeit mit Time Warner aus. Berichten zufolge sprechen die Unternehmen über eine mögliche Fusion von Yahoo mit Time Warners Online-Tochter AOL. Darüber hinaus gibt es Berichte über Gespräche über eine Beteiligung von Rupert Murdochs News Corp an Yahoo. Im Gegenzug könnten News-Corp-Angebote wie MySpace bei Yahoo integriert werden.
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