Zulassungszahlen: E-Autos weiter schleppend, Kleinwagen und CO₂-Ausstoß legen zu

Die Zulassungszahlen im Juni zeigen wenig überraschende Tendenzen: Elektroautos verkaufen sich weiterhin zäh, Kleinwagen und CO₂-Ausstoß legen zu.

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Elektroauto Hyundai Inster

Elektro-Kleinwagen Hyundai Inster: Vielleicht verhilft ja die Nachfrage nach kleinen Autos den Elektrischen zu einer Konjunktur.

(Bild: Hyundai)

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Inhaltsverzeichnis

Im Juni 2024 wurden 297.329 Personenkraftwagen neu zugelassen, das waren 6,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das teilt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mit. Gewerbliche Neuzulassungen stiegen um 4,7 Prozent, ihr Anteil betrug 68,3 Prozent. Private Neuzulassungen legten im Berichtsmonat um 9,5 Prozent zu. Im ersten Halbjahr 2024 wurden insgesamt 1.471.641 Neuwagen zugelassen und damit +5,4 Prozent mehr als im ersten Halbjahr des Jahres 2023.

Nur 43.412 batterieelektrische Autos wurden im Juni zugelassen, 18,1 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ihr Anteil betrug 14,6 Prozent. Dass der Juni kein Ausreißer war, zeigt sich im Vergleich mit den ersten sechs Monaten, die einen Rückgang von 16,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sahen. Der Hybridantrieb holte hingegen auf. Im Juni wurden 87.970 Neuwagen damit zugelassen, 12,4 Prozent mehr als im Vergleichsmonat, ihr Anteil kam auf 29,6 Prozent. 15.391 davon waren Plug-in-Hybride. Diese erlitten einen Rückgang um 3,4 Prozent, ihr Anteil betrug 5,2 Prozent.

Im Jahresverlauf verzeichneten Hybride ein Plus von 12,5, Plug-in-Hybride von 13,3 Prozent. Um 12,1 Prozent wuchsen Pkw mit Ottomotor, ihr Anteil betrug 37,6 Prozent. Bei Neuwagen mit Dieselmotor zeigte sich ein Zulassungsplus von 12,4 und ein Anteil von 17,7 Prozent. Bei den Benzinern betrug das Plus nach den ersten sechs Zulassungsmonaten 7,4, bei den Diesel-Pkw 8,9 Prozent. 1458 Neuwagen mit Ottomotor und Flüssiggas-Antrieb wurden neu zugelassen, 30,9 Prozent weniger als im Juni 2023, ihr Anteil betrug 0,5 Prozent. Bei acht neuen Erdgasfahrzeugen ergab sich ein steiler Rückgang um 94,9 Prozent, ihr Anteil ist statistisch irrelevant. Die Neuzulassungen von Flüssiggas-Pkw legten im Berichtszeitraum um 7,9 Prozent zu, die Erdgasfahrzeuge gingen hingegen um 83,5 Prozent zurück.

Die durchschnittliche CO₂-Emission der neu zugelassenen Autos stieg im Juni um 3,8 Prozent auf 119,5 g/km. Der durchschnittliche CO₂-Ausstoß nach Abschluss des ersten Halbjahres lag mit 123,3 g/km um 1,9 Prozent höher.

Bei den deutschen Marken erreichte Opel im Juni mit 17,9 Prozent das größte Zulassungsplus und einen Anteil von 5,8 Prozent am gesamten Neuzulassungsvolumen. VW legte um 14,2 Prozent zu, der Anteil betrug 20,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Zulassungen von BMW wuchsen um 6,9 Prozent, auf einen Anteil von 7,0 Prozent.

Zweistellige Zulassungsrückgänge verzeichneten dagegen die deutschen Marken Mini (minus 50,1 auf 0,8 Prozent), MAN (minus 34,1 auf 0,0 Prozent), Porsche (minus 23,2 auf 0,9 Prozent), Ford (minus 21,5 auf 3,2 Prozent), Audi (minus 18,2 auf 6,9 Prozent) und Mercedes (minus 15,3 auf 7,2 Prozent). Smart lag um 4,7 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorjahresmonats, ihr Anteil betrug 0,5 Prozent.

Das erste Halbjahr 2024 brachte Porsche mit 19,2, Opel mit 15,5, VW mit 11,0, Smart mit 3,4 und BMW mit 2,7 Prozent eine positive Neuzulassungsbilanz. VW war sowohl im Juni als auch in der Halbjahresbetrachtung die stärkste Marke mit 20,4 beziehungsweise 19,7 Prozent Anteil an den Neuzulassungen.

Positive Ergebnisse verzeichneten die großen Importmarken, an der Spitze Citroën mit einem Wachstum von 68,7 Prozent auf einen Anteil von 2,0 Prozent. Zweistellig schnitten auch Skoda (51,9 auf 7,5 Prozent), Seat (42,0 auf 6,4), Peugeot (39,7 auf 2,1), Volvo (30,5 auf 1,9), Toyota, (15,6 auf 3,0) sowie Renault (12,0 auf 2,8) ab.

Einstellig wuchsen Dacia mit 6,9 auf 3,0 Prozent, Fiat mit 5,7 auf 2,9 Prozent. In der Halbjahresbetrachtung legten Citroën mit 59,8 und Volvo mit 59,6 Prozent am kräftigsten zu. Anteilsstärkste Marke war sowohl im Juni als auch im ersten Halbjahr Skoda, sie kam mit 7,5 Prozent Zuwachs auf 7,1 Prozent.

Das stärkste Segment waren mit einem Anteil von 30,3 Prozent im Juni die SUVs, ihr Anstieg erreichte im Juni 2,4 Prozent. Die Kompakten waren mit 20,7 Prozent das zweitstärkste Segment, sie legte mit 40,6 Prozent deutlich zu. Die Kleinwagen erreichten mit einem Anteil von 12,1 und einem Plus von 12,6 Prozent Platz drei der Beliebtheitsskala im Juni.

50,5 Prozent mehr Mini-Vans kamen im Berichtsmonat auf die Straße, ihr Anteil blieb mit nur 0,8 Prozent aber klein. Die sogenannten Utilities erreichten mit 19,3 Prozent ebenfalls eine zweistellige Steigerung, blieben mit 4,1 Prozent aber eine Nische. Wohnmobile waren mit 7,0 Prozent weniger beliebt, ihre Anzahl genügte für immerhin 2,5 Prozent am Gesamt. Hinter ihnen lag mit einer Steigerung um 3,5 Prozent die obere Mittelklasse, die 2,9 Prozent aller Neuzulassungen ausmachte, gefolgt von den Großraum-Vans, deren Zuwachs von 1,9 Prozent sie auf 2,2 Prozent brachte.

Einen wahren Einbruch erlebte die Oberklasse, sie verzeichnete ein Minus von 38,6 Prozent und kam damit auf 0,7 Prozent vom Gesamtanteil. Sportwagen waren mit einem Minus von 31,5 Prozent nicht wesentlich beliebter und erreichten 0,8 Prozent. Auch Minis mit minus 29,8 auf 3,5 Prozent, Mittelklasse mit minus 10,8 auf 8,9 Prozent und Geländewagen mit minus 0,3 auf 10,0 Prozent waren im Juni weniger gefragt. In der Halbjahresbilanz waren die SUV mit einem Neuzulassungsanteil von 29,0 Prozent das stärkste Segment, gefolgt von der Kompaktklasse mit 19,8 Prozent.

Im Juni wechselten insgesamt 3,2 Prozent weniger gebrauchte Kraftfahrzeuge und 5,4 Prozent weniger Kfz-Anhänger die Halterin beziehungsweise den Halter. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 wurden insgesamt 3.821.126 Kfz (plus 8,0 Prozent) und 216.973 Kfz-Anhänger (plus 2,3 Prozent) umgemeldet.

(fpi)