iPad vs. Android

Seite 2: Display

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Kein anderer Teil ist bei einem Tablet so wichtig wie das Display, denn es ist Darstellungsfläche und Eingabe-Interface zugleich. Apple hat beim neuen iPad kräftig vorgelegt: Es löst mit 2048 × 1536 Pixeln auf, das entspricht 3,1 Millionen Bildpunkten – viermal so viele wie im Vorgänger iPad 2 (1024 × 768). Damit kommt das iPad-Display bei 9,7 Zoll Diagonale auf eine Pixeldichte von 264 dpi. Zwar reichen die 160 dpi vom Sony Tablet S, die 150 dpi vom Asus Transformer Pad Prime und selbst die pixeligen 132 dpi vom iPad 2 vollkommen aus, um angenehm Texte zu lesen und Bilder zu betrachten, doch nur auf dem iPad 3 sehen sie knackscharf und wie auf Glanzpapier gedruckt aus. Den größten Nutzen zieht man daraus bei Fotos, im Browser, in E-Books und bei PDFs: Webseitenübersichten kann man auch ohne Hineinzoomen schon mal überfliegen, selbst DIN-A4-Dokumente mit kleiner Schrift bleiben für gute Augen in der ganzseitigen Ansicht lesbar.

Der Farbraum des iPad 3 (lila) entspricht in etwa sRGB (blau). Das Asus Prime (braun) hat einen deutlich kleineren Farbraum, in etwa denselben wie das iPad 2 und das Sony Tablet S. Zum Vergleich: das AMOLED-Display des Nokia Lumia 800 (rot).

Die Auflösung nutzen derzeit alle von Apple programmierten Apps wie die Standardausstattung, Garageband und iPhoto aus, die meisten übrigen Anwendungen waren zum Testzeitpunkt noch nicht optimiert: In diesem Falle skalieren Vektorgrafiken und Texte in der Regel automatisch hoch, Grafiken bleiben aber pixelig. Einige Apps stürzten auf dem neuen iPad rekonstruierbar ab oder ruckelten beim Zoomen, hier müssen Entwickler nachbessern. Aktualisierte Apps mit angepassten Grafiken sind deutlich größer und nehmen auch auf den älteren iPads mehr Platz ein.

Das iPad 3 (links) löst mit viermal so viel Punkten wie das iPad 2 auf.

Als einziges Tablet im Test deckt das neue iPad den gesamten sRGB-Farbraum ab, was man vor allem an satteren Rot- und Blautönen bemerkt. Die Farbtemperatur ist außerdem wärmer und wirkt sehr natürlich, sie liegt sehr nah am Normlichtpunkt D65. Einen ähnlichen Farbraum bieten sonst Spitzen-Notebooks und gute Desktop-Monitore. An die farbkräftigen AMOLED-Displays wie dem von Samsungs Galaxy Tab 7.7 kommt es aber nicht heran.

Mit Helligkeitswerten von über 300 cd/m² und einem Kontrast von ungefähr 900 bis 1000:1 liegen die iPads und das Sony Tablet S im guten Tablet-Mittelfeld. Das Asus Transformer Pad Prime ist sogar noch etwas kontrastreicher (1226:1) und leuchtet im „Outdoor“-Modus mit über 500 cd/m² extrem hell. Tatsächlich erkennt man im Sonnenlicht ein bisschen mehr, doch gegen die spiegelnde Frontscheibe kommt auch das Plus an Helligkeit nur mäßig an.

Display
Apple iPad 2 Apple iPad 3 Asus Transformer Pad Prime Sony Tablet S
Display-Technik / -Größe IPS spiegelnd / 14,8 cm x 19,7 cm (9,7 Zoll) IPS spiegelnd / 14,8 cm x 19,7 cm (9,7 Zoll) IPS spiegelnd / 13,6 cm x 21,8 cm (10,1 Zoll) LCD spiegelnd / 12,7 cm x 20,2 cm (9,4 Zoll)
Auflösung / Format 1024 × 768 (132 dpi) / 4:3 2048 × 1536 (264 dpi) / 4:3 1280 × 800 (150 dpi) / 16:10 1280 × 800 (160 dpi) / 16:10
Min. … max. Helligkeit / Ausleuchtung 9 … 321 cd/m² / 90 % 3 … 335 cd/m² / 82 % 18 … 517 cd/m² / 88 % 9 … 339 cd/m² / 79 %



Kontrast minimales Sichtfeld *1
900:1 921:1 1226:1 1071:1
*1 Mittelwert und Standardabweichung des Kontrasts im minimalen Sichtfeld. Das minimale Sichtfeld umfasst alle Einblickwinkel, unter denen ein Betrachter das Bild sieht, wenn er aus 60 cm Entfernung frontal auf die Schimmitte schaut; die Bildecken sieht er dabei unter dem größten Winkel.

Mit seinem 4:3-Format eignet sich das iPad-Display wunderbar für hochauflösende Fotos, Magazin- und für Buchseiten. Für Filme im Kinoformat hingegen sind die breiten 16:10-Displays des Prime und des Sony-Tablets besser. Sie müssen allerdings 1080p-Inhalte auf die maximale Display-Auflösung von 1280 × 800 Bildpunkten herunterrechnen, während das iPad-Display sie mit allen Bildinformationen und damit schärfer darstellen kann. Per HDMI-Kabel geben die beiden iPads und das Prime ihren Display-Inhalt mit 720p-Qualität auf einem externen Bildschirm aus. Videos spielen sie sogar mit 1080p ab. Dazu benötigt das iPad den 30 Euro teuren AV-Adapter, ein HDMI-Kabel liegt keinem der Tablets bei. (acb)