iPhone-Kaufberatung 2019: Von iPhone 5s bis XS Max

Seite 3: iPhone SE, iPhone 7 und iPhone 8 Plus

Inhaltsverzeichnis

Im März 2016 löste das preisgünstige iPhone SE das 5s als Einsteigergerät ab.

So mancher Nutzer wünscht sich ein kompaktes Modell wie das iPhone SE zurück.

Äußerlich unterscheiden sich beide abgesehen von der neuen Farbe Roségold kaum, denn sie stecken im gleichen Gehäuse.

Apple setzt aber den A9 aus dem iPhone 6s ein, der Arbeitsspeicher umfasst wie dort 2 GByte. Das Display erreicht eine Helligkeit von über 500 Candela/m2 beherrscht aber kein 3D Touch.

Anfangs konnten Käufer zwischen Modellen mit 16 und 64 GByte wählen, später waren es 32 und 128 GByte. Trotz des schnelleren Chips hält das iPhone SE durchweg länger mit einer Akkuladung durch als das 5s.

Das SE kann NFC für Apple Pay, reagiert auf "Hey, Siri!" und auf den Fingerabdruck. Der Sensor stammt aber noch aus dem iPhone 6. Im WLAN schafft das SE dank 802.11ac bis zu 433 MBit/s, im LTE-Netz bis zu 150 MBit/s.

Die Hauptkamera schießt wie die im iPhone 6s 12-Megapixel-Bilder. Die Frontkamera bietet wie beim 5s nur
1,2 Megapixel, wird aber vom Retina Flash unterstützt. Bei den Videofähigkeiten zieht das iPhone SE mit dem 6s gleich, die Optik ragt beim SE aber nicht über das Gehäuse hinaus.

iPhone SE

  • klein und leicht
  • günstig
  • gute Hauptkamera
  • flotter Prozessor
  • kleines Display
  • schlechte Frontkamera

Die Größe und Dicke des iPhone 7 vom September 2016 hat sich gegenüber dem 6s nicht geändert. Es ist aber wenige Gramm leichter als der Vorgänger und die quer laufenden Streifen auf dem Gehäuserücken sind verschwunden. Daran kann man es erkennen.

Mit dem iPhone 7 musste man sich endlich nicht mehr bei jedem Kontakt mit Flüssigkeiten sorgen.

Statt Space-Grau bietet Apple ein mattes Schwarz an, zusätzlich gibt es Diamantschwarz in Klavierlack-Optik.

Geblieben sind die Farbvarianten Silber, Gold und Roségold, später kam Rot hinzu. Neu gibt es das iPhone 7 aktuell nur in Schwarz, Silber, Gold und Roségold.

Das iPhone 7 ist erstmals staub- und spritzwassergeschützt nach IP67-Zertifizierung und kann 30 Minuten in einem Meter Wassertiefe unbeschadet überstehen. Nach Wasserkontakt sollte man es sicherheitshalber dennoch ausschalten, fünf Stunden trocknen und dabei nicht laden.

Das Display erreicht eine Helligkeit von 579 cd/m2 und stellt den (von sRGB) auf DCI-P3 erweiterten Farbraum dar – geeignete Bildmaterialien und Apps vorausgesetzt. Der mechanische Knopf ist passé, stattdessen vibriert nun die Taptic Engine beim Berühren des Home-Buttons. Ist das iPhone ausgeschaltet, lässt sich der Home-Button nicht betätigen.

Geblieben ist der 12-Megapixel-Sensor der Hauptkamera. Im Objektiv hat Apple den Lichtdurchlass aber auf Blende f/1,8 verbessert. Die Bilder bei heller Umgebung wirkten im Test noch eine Spur schärfer, jedoch gleichzeitig auch etwas blasser und kontrastärmer. In Sachen Bildqualität gehörte das iPhone 7 zum Spitzensegment aller Smartphones im Jahre 2016. Der Blitz arbeitet mit vier LEDs und erleuchtet die unmittelbare Umgebung schön hell.

Die Frontkamera besitzt einen Sensor mit 7 statt 5 Megapixeln. In Sachen Video-Auflösung hat sich nichts geändert. Den optischen Bildstabilisator hat jetzt auch das 4,7-Zoll-Modell und nicht nur das Plus. Er reduziert bei Full-HD-Drehs Bewegungen durch Zittern oder Gehen effektiv. Bei 4K-Videos können die Stabilisatoren Wackler und Ruckeln aber nicht ganz abfangen. Videos mit den Frontkameras leiden genau wie Selfie-Fotos unter der geringen Schärfe ab etwa fünf Metern Abstand. Belichtung und Farben gelangen hingegen gut. Die maximale Auflösung hat Apple hier von 720p auf 1080p erhöht.

Das Plus-Modell bringt als Neuerung außerdem zwei rückseitige Bildsensoren mit. Vor dem zweiten sitzt ein Tele-Objektiv. Es bildet bei gleichem Abstand etwa ein Viertel der Fläche ab. Das ermöglicht den beliebten Tiefenschärfe-Effekt mit unscharfem Hintergrund im Bokeh-Stil für Porträts. Dabei werden die Bilder beider Sensoren miteinander verrechnet, der Ausschnitt entspricht dem Tele. Mit dem Tele des iPhone 7 Plus sollte man aber beim Spazierengehen keine Aufnahmen aus der Hand machen, da Bewegungen mangels optischem Bildstabilisator das Bild verwackeln lassen.

Der neue A10 Fusion besitzt vier Kerne, wobei zwei Recheneinheiten nur zum Energiesparen da sind, zwei für Höchstleistungen. iOS schaltet automatisch zwischen den beiden Kernpaaren um, ohne dass die Apps das mitbekommen oder sich gar selbst die Recheneinheit aussuchen könnten. Mehr als zwei Kerne laufen also nie zur gleichen Zeit.

Die Prozessorleistung hat sich gegenüber dem A9 um etwa ein Drittel verbessert, die Performance der Grafiklogik im Durchschnitt um 50 Prozent. Allerdings ist die GPU nicht sonderlich vollgasfest und taktet unter Volllast wegen Überhitzungsgefahr herunter. Die Kapazitäten der Akkus und die Laufzeiten haben sich leicht erhöht. Das iPhone 7 besitzt wie gehabt 2 GByte RAM, beim Plus-Modell sind es erstmals 3 GByte RAM.

An den 7er-iPhones gibt es keine Kopfhörerbuchse mehr. Neben EarPods mit Fernbedienung, Mikrofon und Lightning-Stecker (aber nun ohne Transportbox) lag anfangs deshalb auch ein Adapter von Lightning auf Miniklinke bei. Seit kurzem lässt Apple ihn weg und verkauft ihn separat für rund 10 Euro.

Erstmals kommen in einem iPhone die beiden Lautsprecher für Musik (unten) und Telefonieren (oben) im Stereo-Modus zum Einsatz, der sich beim Quer-Halten einschaltet und für räumlichen Klang sorgt.

iPhone 7 (Plus)
  • wasserdicht
  • schnell
  • gute Kameras
  • große Akkus
  • keine Kopfhörerbuchse
  • Tele nicht optisch entwackelt

Im September 2017 erschienen die iPhones 8 und 8 Plus als Nachfolger der iPhones 7 und 7 Plus. Das iPhone 8 wiegt 12 Gramm mehr als das 7 und sein Gehäuse hat in allen drei Dimensionen ein bis zwei Zehntel-Millimeter zugelegt. Der Grund: Apple verwendet für die Rückseiten wieder Glas statt Aluminium. Das Plus-Modell hat wiederum die Größe des Vorgängers und in weiten Teilen die Technik vom iPhone 8.

Die abgerundeten Fronten münden in einen farblich passenden Aluminiumrahmen. Die Achter-iPhones gibt es nur noch in drei Farben: Silber, Space-Grau und ein Gold, das deutlich in Richtung Champagner tendiert. Die iPhones 8 bietet Apple mit 64 oder 256 GByte Speicherkapazität an.

Das iPhone 8 spielte immer die zweite Geige neben dem iPhone X. Mancher Kunde freut sich aber, dass er noch ein neueres Modell mit Home-Button kaufen kann.

Auch die Displays der neuen iPhones hat Apple überarbeitet. Die vom iPad Pro bekannte True-Tone-Technik sorgt auf Wunsch mit Unterstützung des Umgebungslichtsensors dafür, dass helle Hintergründe im Farbton dem Umgebungslicht angepasst werden.

Die Auflösung der rückseitigen Kameras bleibt bei zwölf Megapixel, allerdings hat ihnen Apple einen besseren Sensor spendiert. Ein von Apple entwickelter und flotterer Bildsignalprozessor ermöglicht obendrein einen schnelleren Autofokus bei schlechten Lichtverhältnissen und bessere HDR-Fotos. Der weiterhin mit vier LEDs besetzte Blitz sorgt nun per "Slow Sync" für gleichmäßiger belichtete Hintergründe. Im Testlabor erzielten wir bei gutem Licht hervorragende Fotos mit lebendigen, noch realistischeren Farben und etwas weniger Rauschen.

4K-Videos nehmen die 8er-iPhones nun mit maximal 60 statt 30 Bilder pro Sekunde (fps) auf. Zeitlupenaufnahmen fertigen sie bei 1080p mit 240 fps an, vorher ging das nur mit 720p. Die beiden genannten Formate bedingen aber die Kamera-Einstellung "High-Efficiency" für die neuen Codecs HEVC bei Video und HEIF bei Fotos, die Daten doppelt so stark komprimieren.

Dank des schnelleren Signal-Prozessors wiesen 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde im Test kaum Ruckler bei Schwenks auf – die Vorgänger hatten da schon mit 30 fps Probleme. Die Videos wirken dank guter Entwackelung, hervorragender Schärfe und geringer Verzeichnung sehr professionell. Der optische Bildstabilisator reduzierte noch effizienter Bewegungen durch Zittern, Armwackler oder Gehen. Dem Tele des 8 Plus fehlt ein solcher weiterhin.

Beim Tiefenunschärfe-Effekt des Plus-Modells kann man mit der Funktion "Porträtlicht" nachträglich die Beleuchtungsanmutung von normalem Licht, über Studiolicht, Konturenlicht und Bühnenlicht bis zu Graustufen ändern. Bei inhomogenen Hintergründen wie einem Laubbaum kommt es beim Freistellen der aufgenommenen Person manchmal zu Fehlern. Man sollte die Fotos also immer gleich kontrollieren und gegebenenfalls noch einmal anfertigen.

Die Achter iPhones beherrschen LTE mit maximal 800 statt bisher 450 MBit/s. In Deutschland kommt allerdings bisher nur Vodafone über 300 MBit/s brutto hinaus. Sie verwerten erstmals auch Signale des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo, die sie mit denen des amerikanischen GPS und des russischen Glonass kombinieren.

Der neue Prozessor A11 Bionic besitzt sechs Kerne – vier zum Energiesparen und zwei für höchste Leistung. Anders als vorher können alle sechs zusammenarbeiten, wenn es um maximale Leistung im Multithreading geht. Der Beiname Bionic rührt von einer neuronalen Recheneinheit her, die mit auf dem SoC sitzt: Der "Core ML" kommt bei speziellen Aufgaben wie der Bildverarbeitung oder maschinellem Lernen (KI) zum Einsatz.

Die Prozessorleistung hat sich bei Verwendung aller Recheneinheiten um satte 100 Prozent verbessert. Apple setzt erstmals einen selbst entwickelten Grafikprozessor mit drei Kernen ein. Die Grafikleistung steigerte sich um 33 bis 100 Prozent. Die Kapazität der Akkus hat sich gegenüber den 7er iPhones leicht verringert, durch die Energiesparkerne verbesserten sich die Laufzeiten teilweise trotzdem etwas. Im Alltag wird man die iPhones so oder so jeden Abend auftanken müssen, das Plus bei nicht so intensiver Nutzung möglicherweise nur alle zwei Tage.

Durch den Glasrücken können die neuen iPhones erstmals drahtlos per Induktion geladen werden. Dankenswerterweise hat sich Apple an den Standard Qi (sprich: "Tschi") gehalten. Die Ladeleistung ist dabei auf 7,5 Watt begrenzt. Das ist mehr als mit dem mitgelieferten USB-Netzteil (5 W).

Neu beim iPhone 8 ist auch die Möglichkeit des schnellen Ladens: Dazu benötigt man zum einen ein Ladegerät mit mindestens 29 Watt, USB-C und Power Delivery, zum anderen ein USB-C-
zu-Lightning-Kabel von Apple zum Preis von 30 Euro. Mit dem Netzteil eines MacBook Pro 13" etwa kann man den Akku binnen 26 Minuten zu 50 Prozent füllen.

iPhone 8 (Plus)

  • wasserdicht
  • schnell
  • gute Kameras
  • schnelles LTE
  • keine Kopfhörerbuchse
  • Tele nicht optisch entwackelt