iPhone-Kaufberatung 2019: Von iPhone 5s bis XS Max

Seite 2: iPhone 5s, iPhone 6 und iPhone 6s (Plus)

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Mit seinem kleinen kantigen Gehäuse passt das iPhone 5s in jede noch so kleine Hosentasche und lässt sich auch mit einer Hand problemlos bedienen. Schwachpunkt ist die Rückseite aus gebürstetem Aluminium, die leicht zerkratzt. Ohne Hülle sollten Sie das Gerät nicht einsetzen. Das gilt aber übrigens für jedes iPhone – bis heute.

Das fast sechs Jahre alte 5s lässt vieles vermissen, aber wird auch von iOS 12 noch unterstützt.

Das Display hat die normale Retina-Auflösung von 326 dpi – mit bloßem Auge lassen sich also keine einzelnen Pixel mehr ausmachen.

Der A7-Prozessor startet heutige Apps ohne quälende Wartezeiten, auch die Grafik bremst den Alltagsbetrieb nicht schmerzlich. Zum Zocken von einigen modernen Spielen wie "PlayerUnknown's Battlegrounds" eignen sich CPU und GPU nicht. Vergleichsweise knapp bemessen ist mit 1 GByte auch die RAM-Ausstattung, neue iPhones verfügen über 3 bis 4 GByte.

Die wichtigste Neuerung im iPhone 5s war der in den Home-Button integrierte Touch-ID-Sensor. Das Gerät speichert bis zu fünf Fingerabdrücke in der "Secure Enclave" (und nicht etwa auf Apple-Servern). Zum Entsperren oder um einen Einkauf im App Store zu bewilligen, genügt es, den Finger aufzulegen. Das funktioniert in der Praxis sehr gut. Den Code müssen Sie nur eingeben, wenn das Gerät neu gestartet, 48 Stunden nicht benutzt oder mit zu vielen fremden Fingern konfrontiert wurde.

Der Sensor arbeitet kapazitiv mit einer Auflösung von 500 dpi, scannt aber nicht nur die Hautschicht an der Oberfläche ab, sondern blickt mithilfe eines Hochfrequenzverfahrens unter die Haut und überprüft so, ob der Finger einer lebendigen Person gehört.

Gegenüber dem iPhone 5 kam obendrein ein Motion-Coprozessor namens M7 hinzu, der die Bewegungsdaten sammelt und auswertet, welche Beschleunigungssensor, Gyrosensor und Kompass liefern. Als spezialisierter Schaltkreis erledigt er das wesentlich energieeffizienter als der Hauptprozessor, sodass er ständig im Hintergrund aktiv bleibt und etwa die vom Nutzer zurückgelegten Schritte zählt. Das System nutzt den M7 auch um zu ermitteln, ob das iPhone gerade herumliegt, und spart in dem Fall Strom.

Die Frontkamera arbeitet mit der Auflösung von 1,2 Megapixeln und nimmt 720p-Videos auf. Die Kamera auf der Rückseite schafft acht Megapixel und 1080p-Videos. Ergänzt wurde beim iPhone 5s die Zeitlupen-Funktion, bei der mit 120 Bildern pro Sekunde gefilmt wird – allerdings nur in 720p. Auf Software-Seite kam der Burst-Modus hinzu, der fortlaufend zehn Bilder pro Sekunde knipst, bis zu 100 Sekunden lang, und davon das beste markiert. Leider klappt das nicht immer einwandfrei.

LTE funktioniert in den Netzen aller deutschen Provider mit maximal 100 MBit/s. Das iPhone 5s gab es in Silber, Space-Grau und Gold. Wir empfehlen mindestens 32 GByte.

iPhone 5s
  • klein und leicht
  • für wenig Geld zu haben
  • Touch ID
  • langsamer Prozessor
  • kleines Display
  • mittelgute Kameras

Im Oktober 2014 stellte Apple die deutlich vergrößerten iPhones 6 und 6 Plus vor. Ihre Gehäuse haben abgerundete Kanten und liegen angenehm in der Hand. Sie sind ebenfalls aus Aluminium gefertigt, in welches das abgerundete Displayglas nahtlos übergeht. Das iPhone 6 überragt das iPhone 5s an den Seiten, das iPhone 6 Plus ist noch einmal 2 cm länger, 1 cm breiter und 0,2 mm dicker. Das iPhone 6 Plus zeigte sich besonders anfällig für Verbiegen und gesplitterte Displays (Bendgate). Ein wenig Schutz dagegen bieten stabile Hüllen.

iPhone 6 und 6 Plus – als das iPhone plötzlich erheblich größer wurde.

Das iPhone 6 ist gerade noch mit einer (größeren) Hand bedienbar.

Wer Schwierigkeiten hat, mit dem Daumen die Icon-Reihe oder Inhalte am oberen Bildschirmrand zu erreichen, berührt zwei Mal leicht den Home-Button, dann verschiebt iOS die obere Displayhälfte nach unten, bis man dort etwas auswählt.

Um das iPhone 6 Plus zu bedienen, brauchen die meisten Menschen wegen seiner Größe zwei Hände. Das Plus passt kaum noch in die Hosentasche und ist vielen iPhone-Fans für den mobilen Einsatz schlicht zu groß. Probieren Sie es unbedingt vor dem Kauf aus.

Das Display vom iPhone 6 misst 4,7 Zoll und hat mit 1334 x 750 Pixeln deutlich mehr Bildpunkte als das 5s bei gleicher Auflösung (326 dpi). Der Bildschirm des 6 Plus misst in der Diagonalen 5,5 Zoll und zeigt 1920 x 1080 Pixel bei 401 dpi – Apple nennt das "Retina HD". Dreht man das Gerät, rotiert der Homescreen mit.

Obwohl die Kamera auf der Rückseite nominell mit der gleichen Technik fotografiert wie die des iPhone 5s (8 MP, 5-Linsen-System, f/2,2 Blende), geraten die Bilder deutlich besser. Dazu trägt der weiterentwickelte Autofokus bei, der das Motiv rasend schnell scharf stellt. Die Kamera des iPhone 6 Plus hat zusätzlich einen optischen Bildstabilisator für Fotos. Auch wenn die Abdeckung aus Saphir extrem kratzfest ist, stört viele, dass das Objektiv leicht aus dem Gehäuse ragt. Eine stärkere iPhone-Hülle kompensiert die unterschiedlichen Dicken.

Der Slo-Mo-Modus der Kamera-App verarbeitet 240 statt 120 Bilder pro Sekunde. Er fertigt zwar weiterhin nur 720p-Videos an, doch die Zeitlupenaufnahmen bestechen durch höhere Detailtreue. Zu den Verbesserungen gehören außerdem eine schnellere Gesichtserkennung sowie Panorama-Bilder mit bis zu 43 Megapixeln. Der frontseitigen FaceTime-Kamera hat Apple einen neuen Sensor und eine bessere Optik spendiert. Sie beherrscht nun auch den Burst-Modus.

Der A8-Prozessor ist deutlich schneller als der A7. Auch seine Grafikleistung hat zugelegt, geht aber meist für die zusätzlichen Pixel des Displays drauf. Der Motion-Coprozessor M8 enthält neben dem Schrittzähler nun auch ein Barometer, das Höhenunterschiede ermittelt und mit dessen Hilfe das System beispielsweise erkennt, wenn der Besitzer Treppenstufen geht. Die Daten erfasst Apples Health-App.

Der Akku des iPhone 6 schafft bei gewöhnlicher Nutzung einen Tag, der des iPhone 6 Plus besitzt mehr Kapazität, sodass es bei normaler Nutzung nur alle zwei Tage an die Steckdose muss.
Premiere feierte im iPhone 6 die Nahfunk-Technik NFC, die sich für das mobile Bezahlsystem Apple Pay nutzen lässt. Die Bezahlfunktion ist mit dem Fingerabdrucksensor und der Secure Enclave gekoppelt. Touch ID arbeitet im iPhone 6 schneller und zuverlässiger als im 5s. Etwas seltsam mutete Apples Entscheidung an, das Einstiegsgerät auch wieder nur mit knappen 16 GByte zu verkaufen, aber keine Variante mit 32 GByte.

iPhone 6 (Plus)
  • großes Display
  • schnelleres LTE
  • günstig
  • biegeanfällig
  • mittelgute Kameras
  • recht langsamer
  • Prozessor

Im September 2015 wurde das iPhone 6 durch das 6s und das 6 Plus durch das 6s Plus abgelöst. Größe und Display-Auflösung sind jeweils unverändert geblieben, erstmals kam als Farbe Roségold hinzu. Anfangs gab es Modelle mit 16, 64 oder 128 GByte Speicherkapazität, später welche mit 32 GByte und 128 GByte.

Das iPhone 6s ist das erste iPhone mit druckempfindlichen Display (3D Touch).

Die Bleche sind etwas dicker als bei den Vorgängern und damit etwas verwindungssteifer. Der neue 3D Touch erlaubt Aktionen bei stärkerem Druck auf den Bildschirm.

Möglich wird dies durch eine zusätzliche Schicht mit kapazitiven Sensoren, die den Anpressdruck des Fingers in feinsten Abstufungen messen.
Ein wesentliches Element von 3D Touch sind die sogenannten Quick Actions. Dabei handelt es sich um kontextsensitive Handlungen, die erscheinen, wenn man stärker auf den Screen drückt. Innerhalb von Apps kennt 3D Touch die zwei Spielarten "Peek" und "Pop" etwa für Vorschau und Öffnen. Die Taptic Engine gibt per Miniatur-Schrittmotor haptisches Feedback in Form von Vibrieren oder Klopfen, abhängig von bestimmten Situationen.

Der A9-Prozessor und sein integrierter Grafik-Kompagnon sind deutlich schneller als der A8. Siri wird auf Wunsch aktiv, wenn man die Formel "Hey, Siri" sagt – auch wenn das iPhone nicht an der Steckdose hängt. Touch ID arbeitet wesentlich schneller, zudem lässt es sich noch weniger durch verschwitzte oder nasse Finger irritieren.

Den Arbeitsspeicher hat Apple auf 2 GByte erhöht. Damit können mehr Apps als bislang gleichzeitig offen bleiben, Safari muss Tabs nicht mehr so oft neu laden. Die wegfallenden Wartezeiten beschleunigen die Bedienung des iPhones.

Die neue rückseitige Kamera bringt einen 12-Megapixel-Sensor mit und schießt scharfe, detailreiche Fotos in natürlichen Farben, auch bei schwierigen Lichtverhältnissen – insbesondere bei Verwendung von HDR. Panorama-Aufnahmen liefert sie nun mit bis zu 63 Megapixeln Größe. Bei Erscheinen im September 2015 hatte das iPhone 6s die beste Kamera in einem Smartphone. Die frontseitige FaceTime-HD-Kamera hat einen 5-Megapixel-Sensor bekommen. Bei schlechten Lichtverhältnissen springt das Display als Blitz-Ersatz ein und leuchtet kurzfristig mit maximaler Helligkeit. Apple nennt das "Retina Flash".

Bei der Funktion "Live Photos" zeichnet die App mehrere Fotos als dreisekündige Sequenz auf und unterlegt sie mit Originalton. Videos nimmt die Kamera nun auch in 4K-Auflösung auf, allerdings nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Im Unterschied zu seinem Vorgänger nutzt das iPhone 6s Plus seinen optischen Bildstabilisator auch für Videoaufnahmen, die somit weniger verwackeln.

Das Funkmodul beider iPhone-Modelle überträgt per LTE Daten mit bis zu 300 MBit/s, im 5-GHz-WLAN maximal mit 866 MBit/s brutto. Die Akkus besitzen jeweils weniger Kapazität als bei den Vorgängern, halten aber in der Praxis genauso lang durch.

iPhone 6s (Plus)

  • gute Kameras
  • flotter Prozessor
  • LTE Advanced
  • 3D Touch
  • häufige Akkuprobleme
  • Plus-Modell ohne Tele