Weihnachtsfeier ist für ein Viertel der Arbeitnehmer nur eine "lästige Pflicht"

Die Begeisterung für Weihnachtsfeiern scheint bei Arbeitgebern deutlich größer zu sein, als bei den Mitarbeitern. Wie Ihre Party auf jeden Fall ein Erfolg wird, erfahren Sie hier.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Die Weihnachtsfeier in der Firma: Für die Mehrheit der Arbeitgeber und Arbeitnehmer gehört sie einfach dazu. 35 Prozent freuen sich darauf, die anderen Mitarbeiter von ihrer privaten Seite kennen zu lernen. Für ein Viertel ist die Weihnachtsfeier gar ein "Highlight". 58 Prozent der Chefs sagen, die Feierlichkeit sei ihnen wichtig, weil es die Gelegenheit sei, um bei den eigenen Mitarbeitern "Danke" zu sagen.

Überraschend hoch ist allerdings auch die Zahl derer, die keine Lust auf Party mit Kollegen und Vorgesetzen haben: mehr als jeder vierte Arbeitnehmer (28 Prozent) sieht in der Weihnachtsfeier nur einen lästigen Pflichttermin, wie eine Umfrage des Jobportals karriere.at ergeben hat. Elf weitere Prozent finden es anstrengend, wenn Kollegen vor allem zu vorgerückter Stunde die Contenance verlieren. Das finden auch 20 Prozent der Chefs. 5 Prozent der Vorgesetzten lassen sich nur auf der Weihnachtsfeier blicken, weil es eben "sein muss".

Aber wie kriegt man nun die Weihnachtsmuffel und die Begeisterten unter einen Hut? Hier ein paar Tipps für ein Fest, an dem alle Spaß haben werden.

1. Vergessen Sie Vorstellungsrunden oder Spielchen, die dem besseren Kennenlernen dienen sollen. Es gibt viele Menschen, die gar keinen Spaß daran haben, im Fokus zu stehen. Auch nicht, wenn es nur für 2 Minuten ist. Eine lockere Stimmung erzeugen Sie damit nicht – im Gegenteil. Genauso problematisch ist eine vorgegebene Sitzordnung, bei der Abteilungen und Hierarchien möglichst durcheinander gewürfelt werden. Lassen Sie den Leuten die freie Wahl, sonst wird es garantiert ein steifer Abend.

2. Keine langen Reden. Natürlich muss der Chef ein paar Worte an die Belegschaft richten. Der richtige Zeitpunkt, um sich für die Leistung der letzten 12 Monate zu bedanken. Kein guter Zeitpunkt, um Visionen auszubreiten oder die geschäftliche Lage detailliert durchzuhecheln. Natürlich können Sie nicht behaupten, es sei alles rosig, wenn das nicht der Fall ist. Dann sollte die Party nicht zu protzig ausfallen ("Ach? Dafür haben wir also Geld?") Aber Pläne, Zahlen und Strategien gehören auf die Betriebsversammlung und nicht auf die Weihnachtsfeier.

3. Kein Zwangsmenü. Schreiben Sie den Mitarbeitern nicht durch eine festgelegte Reihenfolge vor, wann sie genau was essen müssen. Ein Buffet ist kommunikativer, eleganter und macht Ihnen auch weniger Arbeit in der Vorbereitung. Oder haben Sie schon mal versucht, ein Menü zusammenzustellen, das garantiert allen schmeckt? Auch ist das kein guter Rahmen, um die Mitarbeiter zu Experimenten (gefüllte Schnecken und Austern....) zu zwingen.

4. Keine Anwesenheitspflicht. Bitten Sie die Mitarbeiter, für die Weihnachtsfeier definitiv zu- oder abzusagen. Aber geben Sie ihnen nicht das Gefühl, dass es sich um eine Pflichtveranstaltung handelt. Wer nicht will, muss auch nicht kommen. Ein schlechtgelaunter Mitarbeiter wird nur herumnöllen und spätestens nach dem Essen wieder verschwinden. Dann können Sie sich die Kosten auch gleich sparen.

5. Kein Open End. Wenn Sie nicht bis 4 Uhr morgend durchmachen und Ausfälle betrunkener Kollegen riskieren wollen, dann geben Sie einen festen Zeitrahmen vor. Weihnachten ist schließlich auch ein besinnliches Fest und nicht einfach nur die nächste Gelegenheit für eine alkoholgetränkte Party.

6. Gerne mit Partner. Wenn Sie es sich leisten können, dann laden Sie auch die Partner Ihrer Mitarbeiter ein. Schließlich haben die in den letzten 12 Monaten auch einiges geleistet, als sie all die Überstunden hingenommen haben. Wenn das finanziell nicht drin ist, dann bedanken Sie sich wenigstens in Ihrer offiziellen Rede bei den Familien. (masi)