Alternativen zum DB Navigator: Sechs Mobilitäts-Apps im Vergleich

Seite 3: Moovit

Inhaltsverzeichnis

Moovit empfängt den Nutzer mit einer aufgeräumten Startseite. Ein wichtiges Detail geht dabei fast verloren: die Auswahl der gewünschten Region in der oberen linken Ecke.

Moovit beschränkt sich auf die reine Fahrplanauskunft – auch wenn die Entwickler andere Erwartungen wecken. Schließlich verspricht der Slogan "für urbane Mobilität" mehr als nur (Fern-)Bus und Bahn. Doch Sharing-Dienste berücksichtigt die für Android und iOS erhältliche App nicht.

Der Startbildschirm wirkt erfrischend aufgeräumt und bietet außer einem Eingabefeld für das Ziel in erster Linie Platz für Favoriten – wie die Büro- und Heimadresse. Einen wichtigen Punkt versucht die App jedoch zu verstecken: Die Wahl des Auskunftsgebiets in der oberen linken Ecke. Das entscheidet darüber, ob Moovit Start- und Zielort überhaupt findet und welche Verbindungen die App anzeigt. Wollen Sie von Hannover nach Bremen, müssen Sie zuvor "Bremen & Hannover" als Quelle auswählen. Ist hingegen eine Fahrt von München nach Ingolstadt geplant, scheitert Moovit. Zwar gibt es München als Quelle, nicht jedoch Bayern. Und da es auch keine gesamtdeutsche Auskunft gibt, eignet sich die App nur in den wenigsten Fällen für Anfragen, die mehr als einen Verbund betreffen.

Moovit in Deutschland
  • Berlin & Brandenburg
  • Bremen & Niedersachsen
  • Dresden
  • Eisenach
  • Hamburg
  • Karlsruhe
  • München
  • Rhein-Main-Gebiet
  • Rhein-Neckar-Region
  • Rhein-Ruhr-Region
  • Stuttgart
  • Titisee-Neustadt
  • Ulm

Kommt diese Einschränkung nicht zum Tragen, bietet Moovit eine Tür-zu-Tür-Routenberechnung unter Berücksichtigung von ÖPNV, Regional- und S-Bahnen sowie Fernbussen. Die Ergebnisse sortiert die App zunächst chronologisch nach Abfahrtzeit. Prominent platziert sind zudem die Art des Verkehrsmittels inklusive Linienbezeichnung, die Anzahl der Umstiege sowie die Reisedauer. Wahlweise können Sie verschiedene Filter (beste oder kürzeste Route, möglichst wenige Umstiege) nutzen und Verkehrsmittel ausschließen. Ein Klick auf eine Verbindung führt zu einer Karten- und Listenansicht, die beide alle Umstiegspunkte und Zwischenhalte enthalten.

In der Detailansicht bietet Moovit alle relevanten Informationen, darunter auch den zu wählenden Ein- und -ausgang. Das hilft vor allem an großen Haltestellen und Bahnhöfen.

Kann Moovit auf Echtzeitdaten zugreifen, zeigt die App diese in der Listenansicht an. Im Test fiel der Dienst mit einer uneinheitlichen Handhabung auf. So bietet das hannoversche Verkehrsunternehmen Üstra Echtzeitdaten für seine Busse und Stadtbahnen, Moovit nutzte diese jedoch nur bei ersteren. Über den "Navigieren"-Knopf starten Sie die Turn-by-Turn-Navigation – bei im Vordergrund laufender App weist Moovit auf bevorstehendes Umsteigen hin.

Kennen Sie die nächstgelegene Haltestelle oder die dort verkehrenden Linien nicht, hilft Moovit mit einer Karte und Liste. Darüber hinaus gibt es den Menüpunkt "Linien", der alle innerhalb des gewählten Quellgebiets verkehrenden Busse und Bahnen auflistet. Netzpläne, die innerhalb von Städten alle wichtigen Daten auf einen Blick zusammenfassen, bietet die App hingegen nicht.

Keine Hilfe ist Moovit beim Kauf der Fahrkarte. Was die Fahrt kostet, erfahren Sie innerhalb der App nicht, weiterführende Links zur Deutschen Bahn oder dem jeweiligen Verkehrsverbund fehlen ebenfalls. Negativ fallen darüber hinaus schlechte Übersetzungen und Dopplungen von Zielen auf. Suchen Sie nach Bremen, wird die Stadtmitte gleich zweimal aufgeführt: einmal als "city-town-village", einmal einfach als "Bremen".

  • Berücksichtigung von Fernbussen
  • Turn-by-Turn-Navigation und Umsteige-Hinweise
  • zahlreiche Filter- und Darstellungsoptionen für Routen
  • nur teilweise Nutzung von Echtzeitdaten
  • teils schlecht übersetzte Texte
  • umständlicher Wechsel der Auskunftsregion

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