Ford Focus RS500: Ausfahrt im stärksten Fronttriebler

Der mattschwarze Ford Focus RS500 mit seinen 350 PS ist der stärkste Fronttriebler überhaupt. Es gibt nur 500 Exemplare, 55 davon für den deutschen Markt. Wir haben uns Nummer 5 vorgenommen

vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Gregor Hebermehl
Inhaltsverzeichnis

Notzing, 19. Mai 2010 – In England könnte man mit einem solchen Stealth-Bomber vor der Londoner Börse auffahren, ohne schräg angeschaut zu werden, allenfalls ein feixendes Zuprosten in der Pint-Pause wird man sich vielleicht einhandeln. Wenn es um Autos geht, dürfen Briten ungestraft Kindskopf sein, möglicherweise haben sie recht damit. Vom Ford Focus RS500 werden nur 500 Exemplare gebaut, 101 davon gehen in ihre ideelle Heimat, immerhin 55 nach Deutschland und ein klägliches Exemplar zu den Finnen, die ja in der dieser Hinsicht auch nicht unbedingt humorlos sind. Wir haben Nummer 5 erwischt und mit allem gebotenen Ernst ausprobiert.

Den dreitürigen RS500 gibt es wie seinen gemächlichen Ur-Ahnen nur in der Farbe Schwarz, das ist aber auch die einzige Parallele. Nachdem er als RS vom Band gelaufen ist, wird der Sportler per Hand zum RS500 veredelt und dann zum Klebstoff-Spezialisten 3M geschickt (leise keimt der Wunsch nach einem Tesa-Tesla oder dem Sondermodell Golf Pattex). Bei 3M bekommt der Wagen seine matte Folie, die ihm dieses Stealth-artige Aussehen verleiht. Das sollte aber nicht missverstanden werden und ist bei Radarfallen komplett nutzlos. Ohnehin dient der Mattlack nicht dem Understatement: Der gigantische, in schwarzen Glanzlack getauchte Dachkanten-Heckspoiler und der aus dem gleichen Farbtopf stammende, blockmäßige Diffusor sowie die Endrohre, die andernorts als Ofenrohre dienen, fallen an dem matt schimmernden Wagen noch mehr auf als schon beim Basis-RS.

Ford Focus RS500: Ausfahrt im stärksten Fronttriebler (31 Bilder)

Mattschwarz und selten: Vom Ford Focus RS500 werden nur 500 Exemplare gebaut.

In einem Zusatz-Instrument lässt sich der aktuelle Turbo-Druck ablesen – es fällt schwer, den Zeiger nicht ständig nach rechts treiben zu wollen. Das rote Recaro-Sportgestühl des RS500 ist vom Feinsten: Seitenhalt wird sowohl für den Rücken als auch für die Beine rennstreckentauglich geboten – und trotzdem sind die Sitze ausgesprochen bequem und langstreckentauglich. Die Lehne der Rückbank lässt sich auch bei diesem Boliden asymmetrisch geteilt umklappen, wobei nicht mal annähernd ein ebener Laderaum entsteht – aber ein paar Liter mehr Kofferraum sind allemal drin.