Autohersteller bieten Rettungsblätter zum Download an

Autohersteller bieten Rettungsblätter zum Download an

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Gernot Goppelt

Für Rettungskräfte sind moderne Autos eine Herausforderung. Unterschiedliche Werkstoffe und Crashstrukturen oder ein bis zum letzten ausgenutzter Bauraum führen dazu, dass manchmal nicht ganz klar ist, wo man zum Beispiel eine Rettungsschere ansetzen sollte.

(Bild: Peugeot)

Peugeot hat heute mitgeteilt, dass ab sofort so genannte Rettungsblätter frei zum Download bereitstehen, die zum Beispiel Auskunft darüber geben, wo der Tank verbaut ist, wo die Batterie sitzt, wie die Rückhaltesysteme ausgelegt sind usw. In Frankreich, so Peugeot, sind solche Blätter gesetzlich vorgeschrieben, in Deutschland sei das bisher nicht der Fall. Die Rettungsblätter sind in erster Linie für Rettungskräfte bestimmt, nicht für Privatleute, die aber trotzdem Zugriff haben – vielleicht wollen sie ja ein solches Blatt sichtbar ins Auto legen, es schadet ja auch nicht.

Das würde dann mehr den Vorstellungen des ADAC entsprechen, der ein standardisertes Datenblatt für alle Autos fordert. Mit einem Aufkleber auf der Scheibe würde man dann signalisieren, dass eine Rettungskarte vorhanden ist, diese könnte man hinter der Sonnenblende deponieren. Unter www.rettungskarte.de hat der ADAC eine Seite eingerichtet, auf der man sich näher informieren kann, es gibt dort auch Links zu allen Rettungskarten, die von den Herstellern schon bereitgestellt werden.

Im Unterschied zu Peugeot favorisiert der ADAC eine Lösung, bei der die Karten immer an Bord sind. Peugeot zeigte sich auf Nachfrage etwas skeptisch, verständlich. Schließlich nützt eine Rettungskarte unter Umständen wenig, wenn der Zugriff auf sie die Rettung voraussetzt. Bei einem schwer beschädigten Fahrzeug könnte selbst das Erreichen der Sonnenblende und ihres "Inhalts" schwierig sein. Der ADAC andererseits argumentiert, dass vielen Feuerwehren derzeit noch die technischen oder logistischen Möglichkeiten fehlen, immer auf alle Rettungskarten zugreifen zu können.

Langfristig gebe es zwar bessere Möglichkeiten, zum Beispiel die automatische Zuordnung von Rettungsinformationen bei Eingabe eines Kennzeichens. Vorläufig aber bleiben nur die Rettungskarten, ob sie nun im Auto liegen, oder die Feuerwehr sie sich selbst besorgen muss. Wie auch immer – die Serviceseite des ADAC ist allein schon deswegen interessant, weil man sich dort jeweils über die Sicherheitskonstruktion des eigenen Autos informieren kann. (ggo)