Temu und Shein: Warum chinesische Handelsplattformen neue Gesetze erfordern

Chinesische Verkäufer unterlaufen Zollbestimmungen durch Aufteilung von Warensendungen. Die EU will deshalb strengere Plattform-Kontrollen und schärfere Regeln.

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(Bild: KI, Collage c't)

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Es sind gigantische Zahlen: 65 Millionen deutsche Kunden stöbern mindestens einmal pro Monat auf Amazons Website oder in der App. AliExpress kommt auf 18,6 Millionen Besucher. Der sehr viel jüngere, ebenfalls chinesische Onlinemarktplatz Temu verzeichnet immerhin schon 16,3 Millionen deutsche Nutzer.

Doch wie sicher sind die Produkte, die millionenfach bei den Verbrauchern ankommen? Grundsätzlich gilt: Was in Europa in Verkehr gebracht wird, muss EU-Vorschriften entsprechen. Ein relevanter Teil der Waren stammt allerdings aus Asien, vor allem aus der Volksrepublik China. Zehn Millionen Sendungen aus China erreichen nach Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums derzeit Tag für Tag die EU.

c't kompakt
  • Chinesische Verkäufer verteilen Warensendungen auf mehrere Pakete, um Zollregeln zu unterlaufen. Das fĂĽhrt zu groĂźem PrĂĽfdruck bei den Behörden.
  • Nur ein Bruchteil sicherheitsgefährdender Produkte wird entdeckt und kommt auf schwarze Listen.
  • Der Digital Services Act, die Produktsicherheitsverordnung und eine Zollreform sollen Abhilfe schaffen.
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Den Großteil bestellen Kunden bei Marketplace-Plattformen wie Amazon, AliExpress und Temu. Diese vermitteln die Käufe lediglich und wickeln die Bezahlung ab. Verantwortlich für die Qualität der Waren zeichnen die Verkäufer, die in China sitzen und bei Haftungsfragen kaum erreichbar sind. Ob ein CE-Zeichen echt ist oder ob die angegebenen Inhaltsstoffe von Kosmetik oder Tees wirklich in den Produkten stecken, kann den Verkäufern egal sein, denn die Kunden haben bezahlt. EU-Vorschriften schützen die Verbraucher derzeit kaum.

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