Nvidia-Aktien sacken ab: GPUs in großem Umfang über Singapur nach China gelangt?

Hohe Zölle auf alle Waren aus Mexiko und Kanada haben die US-Aktienmärkte unter Druck gesetzt. Für Nvidia kommen Vorwürfe aus Singapur erschwerend hinzu.

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Nvidia-Logo auf Grafikkarte

(Bild: Konstantin Savusia/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Aktienkurs von Nvidia ist am Montag um fast 9 Prozent abgesackt, verantwortlich sind wohl nicht nur die Zölle, die US-Präsident Donald Trump für Waren aus Kanada und Mexiko eingeführt und für Waren aus China erhöht hat. Während die an den US-Börsen insgesamt für Verluste gesorgt haben, kommt für den Chiphersteller eine Untersuchung in Singapur hinzu. Dort geht es um den Verdacht, dass Server von Dell und Supermicro mit Nvidia-Chips über Singapur nach Malaysia gelangt sind, das Land aber möglicherweise nicht ihr wahres Ziel war. Das berichtet die Straits Times aus Singapur und ergänzt, dass der Verdacht im Raum steht, dass die Hardware letztlich nach China gelangte, was gegen US-Sanktionen verstoßen würde.

Hauptverantwortlich für den Kursrutsch waren laut CNBC aber wohl die angekündigten Zölle der USA gegen die beiden direkten Nachbarstaaten. Trump hat am Montag auf einer Pressekonferenz versichert, dass die Strafmaßnahmen gegen Mexiko und Kanada am heutigen Dienstag tatsächlich in Kraft treten sollen. Damit droht ein nordamerikanischer Handelskrieg mit unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft, an den US-Aktienmärkten sorgte das für merkliche Verluste. Nvidia ist betroffen, weil der US-Konzern zwar keine Chips, aber andere Elemente auch in Mexiko produzieren lässt, schreibt CNBC. Der für Nvidia zentrale Handel mit Taiwan ist von den Zöllen aber nicht betroffen.

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Die Untersuchung in Singapur ist der Straits Times zufolge nicht überraschend gekommen. Erst vergangene Woche wurden der Zeitung zufolge dort drei Männer angeklagt, denen vorgeworfen wird, für die Weitergabe von Nvidia-Chips nach China verantwortlich zu sein. Das Land war demnach auch noch stärker in den Fokus der US-Politik geraten, nachdem Nvidia mitgeteilt hatte, dass zuletzt nur in den USA mehr Nvidia-Chips verkauft wurden als nach Singapur. Viele würden nominell von dort weiter nach Malaysia verschifft, landen aber womöglich tatsächlich in China. Malaysias Regierung hat gegenüber CNBC bereits versichert, keine Informationen darüber zu haben, dass die Chips nicht im eigenen Land benutzt werden.

(mho)