Reaktion auf US-Zölle: VW kündigt Notfallplan an
Volkswagen will mit einem Notfallplan auf die neuen US-Zölle für Waren aus Mexiko reagieren. Zugleich appelliert der Konzern an die US-Regierung.
In Mexiko wird unter anderem der VW Taos produziert.
(Bild: VW)
- Martin Franz
- mit Material der dpa
Nicht nur Staaten, auch Unternehmen suchen derzeit nach angemessenen Reaktionen auf die von der neuen US-Regierung angedrohten und zum Teil schon verhängten Zölle. Das betrifft viele Branchen, darunter auch Autohersteller. Der Volkswagen-Konzern, der auch Werke in Mexiko und den USA betreibt, will sich mit einem Notfallplan wappnen. Dabei geht es unter anderem um Anpassungen im US-Geschäft.
Sofortmaßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung
"Als Reaktion auf die neuen Zölle aktivieren wir einen umfassenden Notfallplan, um unsere Geschäfte, Lieferketten, Händler und Verbraucher zu schützen", teilte Volkswagen of America in Reston im US-Bundesstaat Virginia mit. Der Konzern ergreife Sofortmaßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung in den USA, "während wir die notwendigen Anpassungen der Produktion und der Importe prüfen". Ziel sei es, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Volkswagen betreibt in Mexiko in Puebla ein großes Werk, das auch Modelle für den US-Markt produziert. Weitere US-Modelle fertigt Volkswagen direkt in den USA in seinem Werk in Chattanooga, bezieht aber auch dort Komponenten aus Mexiko, die nun ebenfalls mit Zöllen belegt werden. Importzölle auf Waren aus Mexiko und Kanada sind inzwischen in Kraft.
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Volkswagen appelliert
Zugleich appellierte der Konzern an Trump, die Maßnahmen wieder zurückzunehmen. "Wir fordern die US-Regierung nachdrücklich auf, ihre Entscheidung zur Einführung von Zöllen zu überdenken, die sich bereits auf amerikanische Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Familien im ganzen Land auswirkt", heißt es von Volkswagen. Die Zölle hätten "verheerende Auswirkungen auf die Automobilindustrie" und schadeten amerikanischen Händlern ebenso wie den Kunden dort, argumentiert der Konzern. Derzeit deutet allerdings nichts darauf hin, dass die US-Regierung ihre Position in der Zollfrage verändern möchte.
(mfz)