Bericht: iPhone-Mirroring bleibt in der EU angeblich inaktiv

Mit den im April erwarteten Updates kommt erstmals Apple Intelligence auf das Gebiet der Europäischen Union. Doch was ist mit der iPhone-Fernsteuerung?

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iPhone-Mirroring in Aktion

iPhone-Mirroring in Aktion: Ein sehr nĂĽtzliches Feature.

(Bild: Screencap aus einer Apple-Präsentation)

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Wer das sogenannte iPhone-Mirroring, auf Deutsch auch iPhone-Synchronisation genannt, einmal ausprobiert hat, wird das Feature lieben: Es erlaubt es, ein Apple-Handy vom Mac aus nahezu vollständig zu steuern sowie auch Benachrichtigungen auf dem Desktop zu empfangen. Damit muss man, wenn man bereits am Rechner ist, nicht mehr zum iPhone greifen und kann Apps und eingehende Notifications an einem Bildschirm bearbeiten. Das Problem: Das Feature ist bislang nicht in der EU verfügbar, weil Apple fürchtet, damit regulatorischen Ärger bekommen zu können. Wie sich nun zeigt, wird sich dies wohl auch nicht mit macOS 15.4 und iOS 18.4 ändern, die im April anstehen und unter anderem erstmals Apple Intelligence auf Deutsch mitbringen. Das berichtet das Apple-Blog 9to5Mac.

So wird das iPhone-Mirroring innerhalb der EU weiterhin nicht freigegeben, wenn man die Release-Candidate-Versionen (RCs) von iOS 18.4 und macOS 15.4 auf seinen Geräten hat. Die RCs waren Anfang dieser Woche erschienen und bilden die (fast) fertigen neuen Versionen, nur manchmal kann es noch zu kleineren Änderungen kommen. Dass die Finalversion für die Öffentlichkeit die iPhone-Fernsteuerung dann doch aktiviert, gilt als unwahrscheinlich. Apple hatte bereits im vergangenen Sommer bei der Vorstellung von macOS 15 und iOS 18 mitgeteilt, das man aufgrund "regulatorischer Ungewissheiten" zunächst auf iPhone-Mirroring verzichten werde – ebenso wie weitere neue Features, die iPhone und Mac in Kombination betreffen, darunter Fernwartung via SharePlay.

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Apple ist innerhalb der EU in einer schwierigen Situation. Der Mac wird zwar nicht reguliert, da Windows einen signifikant größeren Marktanteil hat. Das iPhone fällt hingegen unter die Regelungen des Digital Markets Act (DMA). Zuletzt hatte die EU-Kommission damit begonnen, eine Art Mikromanagement der Plattform vorzunehmen und Apple unter anderem verpflichtet, zahlreiche neue APIs zu entwickeln und kostenlos für Konkurrenten zur Verfügung zu stellen. Der Konzern scheint auch zu fürchten, dass iPhone-Mirroring, sofern es für andere Entwickler freigegeben werden müsste, Privatsphärenlücken reißt, handelt es sich doch um eine vollständige Fernkontrolle eines iPhones vom Mac aus.

Apple hat bislang keine Angaben dazu gemacht, warum Apple Intelligence in der EU freigegeben wird, iPhone-Mirroring und SharePlay-Fernwartung hingegen nicht. Wie die EU Apple Intelligence regulieren wird, bleibt eine offene Frage.

Nutzer können die gesperrten Features allerdings auch innerhalb der Union nutzen, sofern ihr System auf die englische Sprachversion eingestellt sowie eine App-Store-ID aus einem Land außerhalb der EU – darunter der Schweiz – aktiv ist. Eine solche ID lässt sich auch parallel zu einem iCloud-Zugang nutzen. Ähnliche Tricks waren zuvor auch schon mit Apple Intelligence möglich.

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(bsc)