Verkehrspolitik: SPD und Union verhandeln Erhöhung der Pendlerpauschale

In den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD geht es auch um eine Erhöhung der Entfernungspauschale. Kritiker sehen die Subvention teuer und klimaschädlich.

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MAN Gelenk-Omnibus

Gelenk-Omnibus von MAN an der Haltestelle "Messestadt Ost" in MĂĽnchen-Riem

(Bild: MAN)

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Von
  • dpa

Millionen Beschäftigten kommt die sogenannte Pendlerpauschale zugute. Unter einer neuen Bundesregierung könnte sie sogar steigen. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts fĂĽr 2020 wird die in den Koalitionsverhandlungen diskutierte Entfernungspauschale ĂĽberwiegend von Beschäftigten mit mittlerem Einkommen genutzt. In jenem Jahr profitierten 13,8 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland von der Entfernungspauschale.

54 Prozent der Pendler verdienten laut Statistikamt jährlich zwischen 20.000 bis unter 50.000 Euro brutto, bei weiteren 30 Prozent lag der Verdienst zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Unter 20.000 Euro verdienten elf Prozent, mindestens 100.000 Euro fĂĽnf Prozent.

2020 betrug die Pendlerpauschale 30 Cent pro Kilometer des einfachen Arbeitswegs. Nach einer Reform im Mai 2022 liegt sie ab dem 21. Kilometer bei 38 Cent. In den aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD steht eine erneute Erhöhung der Pendlerpauschale im Raum. FĂĽr die Bilanz wurde die Lohn- und Einkommensteuerstatistik 2020 ausgewertet. Diese ist wegen der langen Fristen zur Steuerveranlagung erst etwa dreieinhalb Jahre nach Ende des Veranlagungsjahres verfĂĽgbar.

84 Prozent der Pendlerinnen und Pendler nutzten der Statistik zufolge zumindest fĂĽr einen Teil der Strecke das Auto. Auf ihrem Weg zur Arbeit legten die Pendler im Schnitt 28 Kilometer zurĂĽck. FĂĽr die Statistik wurden nur Fälle erfasst, bei denen die Werbungskosten ĂĽber dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von damals 1000 Euro lagen. Diejenigen, die unterhalb dieses Betrags blieben, gaben ihren Arbeitsweg häufig nicht in ihrer Steuererklärung an oder reichten gar keine Steuererklärung ein.

Kritiker sehen die Subvention teuer und klimaschädlich, weil sie die Nutzung eines Kraftfahrzeugs belohne. Die Pauschale kann unabhängig von der Höhe der tatsächlichen Aufwendungen in Anspruch genommen werden. Es ist egal, ob man zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto zum Arbeitsort gelangt.

(fpi)