Verkaufsrekord bei Royal Enfield mit einer Million Motorrädern
Mit einer Million verkauften Motorrädern erreicht Royal Enfield im Geschäftsjahr 2024 einen neuen Rekord. Elektrische Modelle sollen bald folgen.
(Bild: Florian Pillau)
Mit über einer Million verkaufter Motorräder hat Royal Enfield in ihrem 125sten Jahr einen neuen Produktionsrekord erreicht. Die seit 1901 ununterbrochen Motorräder fertigende Marke wuchs mit 1.009.900 weltweiten Verkäufen um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in dem sie bereits größter Motorradhersteller in der Mittelklasse zwischen 250 bis 750 cm3 Hubraum geworden war. Noch beachtlicher als diese symbolisch sicher wichtige Zahl ist das Wachstum, das die Traditionsmarke zwischen den Geschäftsjahren 2023 und 2024 erzielen konnte.
Auf dem Heimatmarkt Indien mit dem größten Anteil am globalen Verkauf wuchs der Absatz von 834.795 auf 902.757 Krafträder und damit um acht Prozent. Am stärksten legte der Export mit einer Steigerung von 77.973 auf 107.143 Stück zu, das entspricht 37 Prozent. Zusammengerechnet erreichte das Wachstum elf Prozent. Das ist ein Wert deutlich über dem restlichen globalen Markt.
Das Ohr nah am Kunden
Den Erfolg schreibt Enfield-Geschäftsführer Govindarajan den neuen Modellen Bullet Battalion Black und Classic 350 zu, mit denen die Marke schnell auf die Bedürfnisse ihrer Kunden reagiert habe. Erst kürzlich stellte Royal Enfield die Guerrilla 450 vor und verabschiedete sich damit einen Schritt von der bisher erfolgreichen Retro-Mode. Mit Modellen wie der Bear 650 oder der Classic 650 baut sie aber das weiter erfolgversprechende Angebot an nostalgischen Modellen weiter aus. Gleichzeitig wurden die Produktions- und Absatzvolumina durch ein neues Werk in Thailand und den Verkauf in Bangladesch vergrößert.
Im thailändischen Samut Prakan bei Bangkok werden seit 2024 in Indien vorgefertigte Motorräder zusammengebaut. Solche Montagewerke betreibt Royal Enfield bereits in Argentinien, Kolumbien, Brasilien, Bangladesch und Nepal, während die Produktion in Oragadam und Vallam Vadagal nahe Chennai läuft und Konstruktion und Entwicklung im indischen Chennai und im britischen Bruntingthorpe liegen. Die Pflege der historischen Wurzeln ist Royal Enfield offenbar ein Büro in der ursprünglichen Heimat wert, von wo aus die Marke in den 50er-Jahren zu einer eigenen Produktion in Indien aufgebrochen war.
Bald wird die Marke elektrisch
Für die Zukunft stellte sich Royal Enfield in diesem Geschäftsjahr mit der neuen Elektro-Marke Flying Flea auf und stellte mit der FF-C6 auf der EICMA 2024 ein Kleinkraftradmodell vor, mit dem Royal Enfield auf die Subventionen für solche E-Bikes auf seinem Heimatmarkt reagiert.
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Der Verkauf der FF-C6 und ihres Schwestermodells FF-6S ist für Anfang 2026 geplant. Ein elektrisches Enduro-Modell höherer Leistung befindet sich in Erprobung. Mit der Royal Enfield Himalayan Electric will die Marke in der wieder modernen und in Indien auch häufig sinnvollen Klasse der Enduros ein Adventure-Bike lancieren.
(fpi)