Elektroautos: Marktanteil global auf Rekordniveau
Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Marktanteil von Elektroautos in den wichtigsten Ländern so hoch wie nie zuvor in der jüngeren Vergangenheit.
Warten auf das Facelift? Der April war der erste Monat, in dem das überarbeitete Model Y (Test) auf allen Märkten zu haben war. In den USA ist das Auto unverändert stark gefragt, in Europa in den zurückliegenden Monaten deutlich weniger.
(Bild: Tesla)
- dpa
Rund jeder vierte Neuwagen hatte in den ersten vier Monaten dieses Jahres einen Elektromotor eingebaut, der das Auto auch allein antreiben kann. Die Zahl der erstmals zugelassenen Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid oder batterieelektrischem Antrieb war damit so hoch wie nie zuvor, heißt es in einer Analyse des Beratungsunternehmens PwC. Zugelegt haben demnach vor allem die Elektroautos. In 40 analysierten Märkten, die den Großteil des weltweiten Neuwagenabsatzes ausmachen, waren es in den ersten drei Monaten 2025 demnach 2,7 Millionen Elektroautos. Hinzu kommen rund 1,4 Millionen Plug-in-Hybride. Insgesamt wurden etwa 16,7 Millionen Autos erstmals zugelassen.
Mehrheit mit Verbrenner
Die Mehrheit der Neuwagen hat damit weiterhin weder das eine noch das andere eingebaut. Denn mit 4,1 Millionen Elektroautos und Plug-in-Hybriden waren nur knapp ein Viertel aller Neuwagen mit einem solchen Antrieb ausgestattet. Motor der Entwicklung bei den Elektroautos war erneut China, wo diese Zahl der Neuzulassungen um 55 Prozent auf 1,6 Millionen zulegte.
Die deutschen Autohersteller verloren dort kräftig an Boden und verkauften ein Drittel weniger Autos. Dass sie dennoch insgesamt um 38 Prozent zulegten konnten, verdanken sie unter anderem einer starken Entwicklung auf ihrem Heimatmarkt Deutschland, wo der Absatz von Elektroautos nach längerer Durststrecke mit einem Plus von 39 Prozent wieder deutlich stieg. Auch in Europa insgesamt ging es deutlich nach oben: um rund 28 Prozent auf 574.000 BEVs.
Tesla in den USA erfolgreich
In Europa setzen sich die Modelle deutscher Konzerne stärker durch und haben teilweise Tesla von den ersten Plätzen der Zulassungsstatistiken verdrängt, die sie im Vorjahresquartal noch innehatten. In China haben Modelle der chinesischen Marken Geely und Wuling entsprechendes getan. In den USA hat Tesla den Markt dagegen mit Model Y und Model 3 noch fest im Griff. Auf dem chinesischen Markt schafft es kein deutsches Modell in die Top 10. In den USA gelingt das VW mit dem ID.4 und BMW mit dem i4 auf den Rängen 7 und 9, allerdings mit riesigem Rückstand auf die beiden Teslas an der Spitze.
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PwC: Deutsche Hersteller holen auf
Trotz geopolitischer Unsicherheiten und wachsender Handelsbarrieren hätten die deutschen Autohersteller ihre Hausaufgaben gemacht, meint Felix Kuhnert von PwC. Sie brächten zunehmend wettbewerbsfähige Modelle auf den Markt und verkürzten so den Abstand zur Konkurrenz. Außerdem helfe ihnen ihr "bedingungsloser Fokus auf Qualität und Sicherheit", der aktuell für viele Konsumenten an Gewicht gewinne - "auch vor dem Hintergrund schwerer Unfälle chinesischer Marken". Allerdings müssten sie schnell Wege finden, um ihre Kosten und Preise zu senken, insbesondere bei den Batterien.
Auch Jörn Neuhausen, von der zu PwC gehörenden Beratung Strategy&, sieht eine hohe Bedeutung der Batterien. Angesichts der globalen Entwicklungen werde unter anderem entscheidend sein, wie die europäischen Hersteller künftig ihre eigenen Batterielieferketten absicherten, "wenn heute in fast allen Elektroautos Batterien chinesischer Hersteller stecken", sagt er. "Um hier unabhängiger zu werden, muss Europa mit Wucht und Fokus in eine eigene Zellfertigung sowie eine entsprechende Zuliefererinfrastruktur investieren", sagt Neuhausen. "Bei einem Markt, der sich auf Umsatzebene im Milliarden- bis Billionenbereich bewegt, ist das von hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung."
(mfz)